Fernsehmarotten

Fernseher. Tolle Dinger. In nahezu jedem Haushalt gibt es mindestens einen.
Ich hatte lange Zeit keinen. 3 Jahre um genau zu sein. Aber mein Mitbewohner – war ja eine WG. Der war allerdings nicht angeschlossen. Also an die Steckdose schon. Und an einen DVD-Player. Und natürlich an eine Spielkonsole. War ja schon irgendwie nicht nur ein Nerd, sondern auch ein Gamer. Aber mit dem Kabelanschluss, war er nicht verbunden.

Wenn ich etwas gucken wollte, dann war das sonntags der Tatort. Ich bin dann mit dem Zug zu meiner Oma gefahren. Ich glaube, sie fand das toll. Und würde das auch heute noch toll finden. Und ich auch. Das hatte fast ein bisschen ‘was von Kino. Irgendwo hin fahren, um einen Film zu sehen. Und das, obwohl ihr Fernseher alt, übersteuert (glaube ich) und immer viel zu laut war. Sie wird halt auch langsam schwerhörig. Würde sie aber nie zugeben 🙂

Seit 2,5 Jahren wohne ich jetzt wieder in einem Haushalt mit Fernseher. Der Froschkönig hat ja einen. Aber auch er hatte lange Zeit keinen. Statt dessen hingen an der Decke Beamer und Leinwand. Ein richtiges kleines Heimkino also. Aber der Beamer war alt und die neue Lampe wäre teuer gewesen. Jetzt hängt hier ein großer, nach ganz aktuellen Maßstäben schon wieder sehr alter, Fernseher. Nicht LED sondern LCD und manchmal tatsächlich zu dunkel.

Aber das ist ja alles noch nicht sooooo ungewöhnlich. Aber mein Fernsehverhalten an sich, das ist schon untypisch:

Ich glaube, die meisten Menschen machen entweder wenn sie nichts zu tun haben irgendwann den Fernseher an, klitschen rum und gucken, ob irgendwo etwas läuft, was sie nicht gaaaaaaanz so langweilig finden. Alternativ gucken sie ins Programmheft, oder in Zeiten der totalen Vernetzung, auf eine Programm-Website. Dann entscheiden sie sich, was sie sich ansehen. Manchmal läuft er auch bei anderen Aktivitäten einfach dauerhaft im Hintergrund. Zum Beispiel, wenn sie am Rechner sitzen und Bloggen.

Bei mir ist das anders. Jetzt gerade z.B. ist der Fernseher aus. Ich blogge ja. Und wenn ich mir doch irgendwann überlege, dass ich heute gerne einen Tatort gucken würde, dann öffne ich eine der vielen Internetseiten mit dem unsagbar schlechten, deutschen Fernsehprogramm und gebe den Suchbegriff “Tatort” ein. Dann sehe ich, ob bald einer läuft. (Mittlerweile gebe ich in die Adresszeile meines Browsers nur noch “tv” ein, und habe durch die Autovervollständigung direkt mein Suchergebnis). Wenn dann kein Tatort kommt (nach etwas anderem suche ich nie), bleibt der Fernseher einfach aus.
Also ich finde das ist ein Unterschied!

Zusammengefasst:

  • normal: 0. Fernseher läuft oft auch ohne, dass wirklich etwas geguckt wird 1. Zeit haben, 2. Entscheidung für Fernsehen, 3. Suche nach bester Sendung, 4. Fernsehen
  • ich: 0. Fernseher ist aus 1. Zeit haben, 2. Entscheidung welche Sendung, 3. Suche ob Sendung läuft, 4. Fernsehen oder alternative Beschäftigung

Nur an einem Punkt bin ich glaube ich normal. Ich bleibe sonntags gerne schon mal vor dem Fernseher sitzen, weil anschließend ja der Jauch im Ersten über oft interessante Themen spricht.

Was ich aber NIEMALS tun würde, ist mir weil zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Sendung kommt, nichts anderes vornehmen. NIE, NIE, NIE würde ich mir meinen Tagesablauf und meine Aktivitäten von der Flimmerkiste vorschreiben lassen!

Viele haben das ja mit Serien. Aber da würde ich lieber ein bisschen warten, und mir die DVD kaufen. Dann kann ich mir das ggf. sogar im Originalton anhören.

Fernsehen ist viel zu unflexibel für mich.
Oder umgekehrt.

Joghurtmarotten

Jetzt war es aber lange still hier. Und ich melde mich zurück mit einer Marotte – meiner Knick-Joghurt-Marotte.

Knick-Joghurt ist allen ein Begriff, oder muss ich jetzt den bekannten Markennamen nennen? Auf einer Seite einfacher Joghurt, auf der anderen zuckersüße Marmelade oder irgendwelches knusperndes, sehr süßes, schokoladiges Zeug. Ich bevorzuge letztere Sorten.

Gerade habe ich wieder so ein Ding gegessen. Banane mit Schokoladenflakes. Mjam. Und dabei fiel mir auf, wie verrückt ich das doch mache:

Aufmachen.
Joghurt knicken.
Alles vermischen.
Anfangen zu löffeln.
Dafür fast alles zu einer Seite des Bechers schieben.
Um die Schokoflakes herumlöffeln.
Zur anderen Seite schieben.
Um die Schokoflakes herumschieben.
Die 4 letzten Schritte wiederholen, bis fast nur noch Schokoflakes, mit einer zarten Joghurtschicht umhüllt im Becher sind.

Ich könnte also genausogut zuerst etwa 3/4 vom Joghurt essen, dann den Becher knicken und alles mischen. Dann wäre der Genuss aber nach wenigen Augenblicken vorbei.

Ich vermute nämlich, dass das der Grund für mein merkwürdiges Verfahren ist:

Länger genießen. Sich langsam an den immer größeren Genuss herantasten und dann:

MJAM!

Ja, so bin ich. 😉