Sport ist Mord #17 – Kopfstand als Podcast

Der Mensch braucht Ziele

Ich habe Ziele, auch sportliche. Ein ganz konkretes ist dieses hier:

Ich möchte den Skorpion können.

Nicht, weil ich selbst Skorpion bin, sondern weil ich die Stellung einfach toll finde. Das ist mir quasi anerzogen:

  • Meine Mutter hatte (bzw. sicher hat) ein Yogabuch, auf dem eine Dame im weißen Gymnastikanzug den Skorpion zeigt. Ich muss mich korrigieren, IN dem Buch zeigt sie das. Und der Gymnastikanzug ist nicht wirklich weiß… Inzwischen hat meine Mama sogar mal ein Seminar bei dieser Frau besucht, mehr als 25 Jahre nach Entstehung dieser Aufnahme. Narayani heißt sie und sie sagte, dass sie heute noch sehr viel beweglicher ist, als vor 33 Jahren, als die Aufnahmen für das Buch entstanden sind.
  • Dann ist da dieses Yoga-Seminarhaus, in dem meine Mama auch ihre Yogalehrerausbildung gemacht hat (und einen Kurs bei Narayani besuchte…). Der Leiter, Sukadev Bretz, erzählt hin und wieder die Geschichte, eines Rentnerpaares, die einmal in eine seiner Schulen, gekommen sind, noch nie Yoga gemacht haben und als Ziel hatten, dass sie den Skorpion können. Und ja, sie haben es geschafft.
  • Zu guter letzt, kann natürlich auch meine Mama den Skorpion.

Wie sollte ich also ein anderes Ziel haben?

Genau, gar nicht. Also wie komme ich da jetzt hin?

Den Skorpion lernt man in der Regel, indem man zunächst den Kopfstand macht, die Handflächen dann ablegt und den Kopf anhebt.
Klingt total einfach, oder?
Allerdings konnte ich bis vor wenigen Tagen auch keinen Kopfstand. Den zu lernen war im Prinzip mein Ziel bei diesem Anfänger-Yoga-Podcast-Kurs, den ich euch jetzt gerne vorstellen möchte.


Der Podcast-Kurs

Das schon erwähnte „Seminarhaus“ gehört zu einem der großen Yoga-Vereine, Yoga Vidya e.V. (nicht erschrecken, die Homepage ist alles andere als modern…).
Neben mehreren Yogaschulen und vier Seminarhäusern, bietet dieser Verein eben auch mehrere Podcast-Kanäle an. Vor einigen Jahren mochte ich sehr gerne eine 36 minuütige Mittelstufen-Stunde. Aktuell mache ich jedoch den 10-Wochen Anfängerkurs.

In diesem Kurs erlernt man schrittweise die typische Yoga Vidya Grundreihe bestehend aus

  • Anfangsentspannung
  • Mantras
  • Atemübungen
  • (Meditation)
  • Sonnengruß
  • Bauchmuskelübungen
  • Asanas (Körperübungen):
    Kopfstand, Schulterstand, Pflug, Fisch, Vorwärtsbeuge, schiefe Ebene, Kobra, Heuschrecke, Bogen, Drehsitz, Krähe, stehende Vorwärtsbeuge, Dreieck
  • Tiefenentspannung
  • (Meditation)
  • Om zum Abschluss.

Es gibt sowohl einen reinen Audio-Podcast, den ich auf jeden Fall empfehlen würde, wenn man bereits Grundkenntnisse hat und die oben genannten Übungen kennt, also auch, worauf man bei der Körperhaltung achten sollte, als auch einen Video-Podcast.
Wer sich also auch nur etwas unsicher ist, ob er alle Übungen kennt, kann sich jederzeit ansehen, wie erfahrene Yogis das machen.
Die erste Kursstunde wurde am 7. Januar 2012 hochgeladen, ich weiß nicht, wie ihr eure Podcasts hört/schaut, bei iTunes muss man auf jeden Fall eine ganze Weile scrollen…

Die Videoversion könnt ihr euch entweder sortiert nach Wochen bei Yoga Vidya ansehen
Anfängerkurs auf Yoga Vidya
oder direkt bei YouTube als Playlist
Anfängerkurs auf YouTube

Die Audioversion kann ich leider nicht so schön verlinken, hier also die RRS-Feed Adresse: http://www.yoga-vidya.de/de/service/podcast/podcast.xml

In der ersten Woche lernt man zunächst das wichtigste:

Übe jede Stellung so, wie sie DIR gut tut und vergleiche dich dabei nicht mit anderen.

Das fängt schon bei Liegen, Sitzen und Stehen an. Man lernt, wie man Kissen und Decken nutzt um den Rücken und die anderen Gelenke zu entlasten.

Zu jeder neuen Übung lernt man Alternativen, entweder einfache Veränderungen oder auch Möglichkeiten, die Übung leichter oder anspruchsvoller zu machen, immer den eigenen Bedürfnissen entsprechend.

Pro Woche gibt es mindestens 3 Folgen:

  • eine Kursstunde, in der neben der praktischen Übung auch ein gewisser theoretischer Inhalt vermittelt wird. Etwa für mehr Gelassenheit im Alltag, Grundhaltung, …, ca. 1,5 – 2 Std.
  • eine lange Praxisstunde, meistens ca. 1,5 Std.
  • eine kurze Praxisstunde, ca.15 – 30 Minuten

Wenn man wirklich gerade erst anfängt und sonst noch nichts gemacht hat, sollte man die auch wirklich alle machen, ruhig auch mehrmals pro Woche. Zumindest die kurze Einheit. Jedenfalls wenn man das Ziel hat, den Kurs in 10 Wochen komplett zu machen.


 

Und hier bin ich gerade:

Momentan höre ich mir die Stunden der 8. Woche an und kann den vollständigen Kopfstand schon ziemlich sicher.

In der 6. Woche geht es beim Podcast los mit den wesentlichsten Vorübungen zum Kopfstand:

Delfin – hierbei ist man im Ellenbogenstand und bewegt den Körper dann so weit nach vorne, dass man Stirn oder Kinn vor den Händen ablegen kann.
Fliegender Hund – wer Fit ohne Geräte kennt, kennt diese Übung auch als Military Press. Man macht den normalen Hund, beugt dann die Arme und streckt sie wieder

Bei mir hat es jetzt tatsächlich gereicht,1 bis 2 Yogastunden pro Woche zusätzlich zu meinem übrigen Programm zu machen und ich habe schon in der 6ten Woche der Kopfstand geschafft. Aber ich mache ja einiges anderes an Kräftigung, auch für Arm-, Schulter und Brustmuskulatur. Krafttraining ist hier glaube ich wirklich ein sehr, sehr guter Begleiter… Eigentlich macht man erstmal in der 7. Woche den halben Kopfstand, die Beine werden also noch nicht vollständig ausgestreckt sondern nur angehoben.
Ich werde dann wohl bald mal versuchen, die Beine etwas (nach hinten) zu beugen und die Handflächen abzulegen. Vorher möchte ich aber nochmal eine Privatstunde bei meiner persönlichen Yogalehrerin haben, damit sie meine Fehler findet und mir bei der Korrektur hilft. Ich hab schließlich nur eine Wirbelsäule!


 

Kein Anfänger mehr

Der Kurs umfasst also 10 Wochen. Danach ist man definitiv kein Yoga-Anfänger mehr, sondern würde, wenn man jetzt ein Seminar bei Yoga Vidya besucht, durchaus an den Kursen für die „Mittelstufe“ teilnehmen können.

Achja, ganz wichtig:
Es gibt verschiedene Erkrankungen, bei denen man keine Umkehrstellungen, als z.B. Schulterstand, Kopfstand und Co., machen sollte! Dazu gehören neben starker Hypertonie auch manche Erkrankungen der Augen (ich glaube, hier spielt der Augeninnendruck eine große Rolle…).
Ggf. solltet ihr da vorher mit eurem Arzt und/oder einem ausgebildeten Yogalehrer sprechen! Überhaupt schadet es nicht, wenn ihr nicht ausschließlich alleine übt, sondern auch mal jemanden „mit Ahnung“ gucken lasst, was ihr da so macht.

Dieses Mal leider keine eigenen Fotos sondern nur diese urheberrechtlich grenzwertigen Bildchen. Irgendwann suche ich mir mal Gesellschaft beim Sport, die mich dann knipsen kann. Oder ich fotografiere einfach meine Mama. Die zeigt dann auch, wie man es richtig macht!

3 Gedanken zu „Sport ist Mord #17 – Kopfstand als Podcast

  1. Pingback: Kopfstand? Unterarmstand! | Echt Andrea

  2. Hallo Andrea,
    netter Blog. Den Skorpion habe ich auch als Ziel!
    Wenn du allerdings Bilder aus Büchern verwendest (was je nach Verlag/Autor alleine schon teuer werden kann), dann solltest du nicht noch auf die glorreiche Idee kommem, ein fettes eigenes Copyright drunter zu setzen! Das ist schon ziemlich frech 😉
    Gruß, Sascha

    • Hey,

      Und wie bereitest du dich auf den Skorpion vor?

      Was die Fotos angeht hast du natürlich völlig Recht! Ich habe sie daher rausgenommen.

      Vielen Dank für den Hinweis!
      Andrea

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert