Das Gefühl versagt zu haben lässt sich ganz leicht vermeiden. Einfach nicht um etwas bemühen, nur wenig Energie investieren.
Wenn ich z.B. jetzt mein Examen gut absolviere, dann freue ich mich. Wird es nicht so toll, bin ich trotzdem nicht enttäuscht. Ich ärgere mich höchstens über mich selbst. Schließlich hätte ich es besser gekonnt. Wenn ich denn mehr Zeit und Fleiß darin investiert hätte.
Hätte die Vorbereitung in viel Mühe, Entschlossenheit und Anstrengung bestanden, dann würde mich das noch mehr freuen. Es wäre dann der gerechte Lohn. Ein schlechtes Abschneiden würde mich allerdings enttäuschen. Mich entmutigen. Mir das Gefühl geben, dass ich so schlecht auch ohne all diese „Opfer“ hätte abschneiden können.
Scheiß Konjunktiv.
Mittlerweile liegt das alles hinter mir. Ich habe bestanden. Und zwar viel besser als erwartet. Ich bin glücklich. Erleichtert. Und irgendwie muss ich es ja verdient haben. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe wirklich etwas dafür getan zu haben.
Call me nurse.
Du hast es verdient!!!! Eine ganz bewusste Entscheidung für diesen Beruf und über 3 Jahre konstante sehr gute Leistung. Verdient haben, heisst nicht, dass man sich dafür biegen, beugen und quälen muss. Verdient haben, ist ohnehin ein ziemlich doofes Wort – oder? Es scheint mir viel zu sehr vebreitet sein, dass wir uns alles im Leben ‚verdienen‘ müssen. Ich glaube nicht das es so ist. Von Natur aus, steht uns die ganze Welt mit allen Möglichkeiten zu. Niemand muss sich etwas ‚verdienen‘. Jeder hat ein Recht auf Freude, Liebe, Erfolg, – jeden Tag eine neue Welt erschaffen – nicht mit Mühe, sondern aus Freiheit und Freude heraus!!!
‚Verdienen‘ – das bedeutet doch, dass man dafür vorher immer etwas tun muss? Das fühlt sich gar nicht gut an. Fühle mal in dieses Wort hinein…. also am liebsten möchte ich das Wort aus dem Duden und dem täglichen Gebrauch streichen – genau wie das Wort ‚aber‘. 🙂