Tschick

Tschick, so heißt das Buch, das ich bis vor ca. 2 Minuten gelesen habe.

Tschick, ist das eine merkwürdige Schreibweise von „schick“ oder vom englischen „chick“?
Weder noch, es ist der Spitzname von Andrej Tschichatschow.

Um ehrlich zu sein fand ich das Buch anfangs öde. Jetzt bin ich froh, dass ich es nicht nach den ersten 20 Seiten weggelegt habe. Mir war kurzzeitig danach. Jetzt kann ich nicht sagen, wann der Wendepunkt kam. Wann die Langeweile durch fesselndes Interesse ausgetauscht wurde. Aber es ist passiert. Irgendwo zwischen langweiligem Gerede über Spitznamen, Beyonce und einer Autobahntankstelle hat es mich in seinen Bann gezogen und erst losgelassen, als ich die letzte Zeile gelesen habe.

Es geht um geklaute Autos, um einen Schweinetransporter, eine Sprachtherapeutin, die Verwendung einer Armbanduhr als Kompass, Brombeeren, Leben auf anderen Planeten, einen Sessel im Pool und natürlich um das erste Mal verliebt sein.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch bald hunderte Schüler im Unterricht lesen müssen. So wie ich in der 5ten oder 6ten die „Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün und irgendwann später „Die Einbahnstraße“ von Klaus Kordon lesen musste.

Es ist so unglaublich abenteuerlich und kaum vorzustellen, dass es tatsächlich Schüler geben könnte, die in den Sommerferien genau das erleben. Aber irgendwie haben wir doch in der 8ten Klasse alle davon geträumt mal etwas richtig aufregendes zu erleben. Und auch wenn man sich jederzeit bewusst ist, dass das, was die Jungs da treiben falscher kaum sein könnte, drückt man ihnen doch die Daumen.
Man lernt etwas über Freundschaft, über Recht und Unrecht und vor allen Dingen darüber, dass es wichtigeres gibt, als aus was für einer Familie man kommt.

In diesem Buch freunden sich ein unscheinbarer Junge aus reichem – aber wie so oft ziemlich kaputtem – Hause und ein russischer Junge, der eine Plastiktüte als Schultasche nutzt, unter sehr abstrusen Umständen an. Sie wollen einfach „ganz normal Urlaub machen“. In der Walachei.
Am Ende fehlt dem reichen Jungen ein Stück seiner Wade und der andere hat einen Gips.

Noch mehr schreiben wäre definitiv zu viel verraten, aber es lohnt sich!

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