Der vorletzte Beitrag zu meiner Haarpflege – wenn sie eins nicht ist, dann ist das Routine. Ich denke, das wurde schon deutlich. Wie auch bei Shampoo, Conditioner und Kuren, experimentiere ich auch liebend gerne im Bereich Leave In und Spitzenpflege herum.
Wie man an dem Bild schon sieht, wird das hier ein wirklich, wirklich langer Beitrag. Ich habe überlegt ihn zu teilen, dafür hat sich aber leider kein guter Themenbruch ergeben.
Und weil das sooooo viel ist, weiß ich gerade gar nicht, wo ich anfangen soll.
Leave Ins, Öle, meine Haare und mich verbindet ehrlich gesagt eine kleine Hassliebe. So wirklich zuverlässig funktioniert das alles für mich nicht, aber ganz ohne geht dann eben doch nicht. Genau so ist dann wohl auch diese riesige Sammlung entstanden. Weil ich so viel ausprobiere.
Die Probleme
Egal ob Öl, Creme oder Gel: Kein Ergebnis ist bisher reproduzierbar. Cremes und Lotionen sind vergleichsweise „sicher“, an manchen Tagen werden die Flutschis davon aber auch einfach klebrig und matt. Wobei besonders ersteres richtig fies ist. Öle hingegen scheinen sie geradezu statisch aufzuladen – so stark fliegende Haare wie nach einer Rinse mit etwas Öl hatte ich noch nie – allerdings bestätigen auch hier verdammt großartige Ausnahmen diese Regel.
Anwendung von Ölen
Fangen wir hier an – einfach damit ich gleich schreiben kann „Anwendung vom Rest“.
Öle verwende ich auf drei verschiedene Weisen:
- als Zutat in meiner Haarkur, hier nachzulesen
- tropfenweise als Leave In, entweder im offenen trockenen Haar verteilt oder auf den Flechtzopf „aufgetragen“ und mit den Fingern in die Zopfquaste einmassiert. In Verbindung mit feuchten Haaren lasse ich das besser. Hat bisher nur zu schwierigen, nicht wirklich trocknenden, dauerhaft fettigen Haaren geführt.
- zur Kopfhautpflege, dafür gieße ich ab und zu abends etwas in eine kleine Schale, tunke die Fingerspitzen hinein und massiere dann den Haaransatz damit, gewaschen wird am nächsten Morgen. Haare und Kissenbezug.
Die Öle
Ich versuche mal alphabetisch vorzugehen…
Arganöl
Ein sehr „leichtes Allroundöl“. Riecht für mich einfach nur intensiv nussig. Viele mögen den Geruch aber so gar nicht leiden. Da ich in den letzten 1,5 Jahren erst die Hälfte meiner 250ml Flasche verwendet habe, fülle ich mir immer ein wenig in eine kleine Pipettenflasche ab und lagere die große Flasche im Kühlschrank. Ab und zu kommt es auch auf den Salat. So nussig wie es riecht, schmeckt es nämlich auch und passt daher verdammt gut zu beispielsweise Feldsalat.
Allroundöl, weil ich es sowohl in meine Haarkur mische, als auch tropfenweise als Leave In benutzen kann. Wie bei allen Ölen aber nicht zu oft, sonst sehe ich aus wie mit einem Ballon abgerieben.
Zum Abschminken ist es übrigens auch bestens geeignet. Einige Tropfen zwischen den Händen verteilen, das Gesicht damit einreiben und dann mit einem Tuch/Wattepad/Waschlappen alles „abnehmen“. Besser als jede spezielle Lotion!
Babylove Mama Brustwarzensalbe (BWS)
Ähm ja. Eine Salbe. Gehört für mich aber zu den Ölen, da sie quasi vollständig aus Ölen besteht. In erster Linie Olivenöl. So richtig, richtig gut hat sie für mich erst einmal funktioniert. Da waren die Haare wirklich total weich, kuschlig, fluffig dabei dennoch glatt und glänzend. Einfach perfekt. Für dieses Ergebnis habe ich ein wenig BWS zwischen den Fingerspitzen verteilt und dann die Zopfquaste damit massiert. Immer und immer wieder. Leider konnte ich das Ergebnis nicht reproduzieren.
Dennoch ist das meine dritte Tube, da sie perfekt ist, um bei Erkältungen einer wunden Nase vorzubeugen. Da kann keine Panthenolsalbe mithalten!
Garnier Fructis Wunder-Öl
Ein Silikonöl!
Direkt an zweiter Stelle der Inhaltssoffe steht Dimethiconol. Immerhin an dreitter Stelle dann sogar Arganöl. Meine Haarspitzen sind inzwischen 6 Jahre alt. Da dürfen die manchmal auch einfach umhüllt und geschützt werden. Genau dafür ist Silikon in meinen Augen gut. Ich brauche das Zeug nicht an der Kopfhaut, aber wenn ich viel offen trage, schützt das meine Spitzen vor der Reibung an der Kleidung, den anderen Haare, etc. – da aber auch diese angeblich „schwerelosen Pflege-Öle“ in zu großer Dosierung die Haare strähnig machen und eben doch fetten, wird hier sparsam dosiert. Wobei schon deutlich großzügiger als mit „echten“ Ölen. Ein kompletter Hub aus dem Pumpspender darf es schon sein.
Khadi Vitalisierendes Haaröl
Das verwende ich nur für die Kopfhaut. Entweder in einer Joghurtkur oder pur zur Kopfhautmassage. Durch die enthaltenen Inhaltsstoffe soll es angeblich das Haarwachstum fördern und Haarausfall vorbeugen bzw. sogar entgegen wirken. Mit dem enthaltenen Bhringaraj hat Heike/haselnussblond schon viel Erfahrung und kann für sich durchaus eine positive Wirkung vermelden.
Monoi Tiki Tahiti Tiare
Dieses parfümierte Kokosöl verwende ich als Leave In bzw. zum Beduften der Haare. Ich finde den Geruch sooooo toll. Im Sommer nutze ich es auch gerne mal für Arme und Beine. Eigentlich viel zu selten. Das ist noch meine erste Flasche und ich hab sie schon echt lange.
Für die Haare also eine kleine Menge zwischen den Händen verreiben und dann mit den flachen Händen in den Längen verteilen. Wenn’s kühler ist mit einem Spatel etwas abkratzen, wenn’s wärmer ist wird es flüssig und man kann es gießen.
Müller Jojoba-Öl
Vorher hatte ich das Mandelöl von Müller. Das riecht etwas neutraler und sagte mir tatsächlich mehr zu. Jojobaöl nutze ich in Haarkuren. Pflegt, ist etwas schwerer als Arganöl und einfach zu beschaffen.
The Body Shop Rainforest Coconut Hair Oil
Das hat mir doch tatsächlich der Froschkönig geschenkt! Nur warum hat das so einen schrecklich langen Namen, der auch noch vermuten lässt., dass es sich hierbei primär um Kokosöl handelt? Tatsächlich steht an erste Stelle der Inhaltsstoffe Sojaöl und erst dann kommt das Kokosöl. Egal, es ist ein Öl und ich nutze es, wenn ich am Abend vor einer Haarwäsche die Längen großzügig, z.B. in Form von LOC (zu finden bei meinen Haarkuren) einölen möchte. Es riecht ganz angenehm und auch wenn es irgendwie ein Etikettenschwindel ist, sind die Inhaltsstoffe ganz gut.
Anwendung vom Rest
Jetzt ist es wirklich schon recht viel Text… dennoch mache ich jetzt weiter. So viel kommt ja nicht mehr und dafür dann einen eigenen Artikel schreiben…. neeee!
Hier macht eine Übersicht eigentlich keinen Sinn… egal:
- Als Zutat in meiner Haarkur
- Pur als Leave In – kleine Menge zwischen den Händen oder Fingern verreiben und dann entweder in den kompletten Längen oder in der Zopfquaste verteilen. Am Waschtag selbst nutze ich sowas aktuell nicht mehr sondern grundsätzlich frühestens am nächsten Tag
Der Rest
Die Übersicht über die verschiedenen Anwendungen machte hier wirklich kaum Sinn, da ich nur das Golden Heart Aloe Vera Gel in meinen Kuren verwende und nur die anderen drei pur als Leave In.
Auch hier wieder alphabetische Vorgehensweise:
Desert Essence Coconut Shine & Refine Hair Lotion
Immer diese langen Namen. Das Zeug ist super. Es duftet himmlisch und macht bei ca. jeder zweiten Anwendung traumhafte Haare. Bei jeder zweiten allerdings auch klebrigen Mist. Dan riecht es aber dennoch super und ein Flechtzopf zefusselt weniger, ein Dutt rutscht kaum auseinander, … dummerweise mag ich meine Haare klebrig nicht sondern lieber flutschig, glatt und glänzend. Glanz ist an den Klebetagen jedoch deutlich weniger vorhanden.
Golden Heart Aloe Vera Gel
Ich habe es mal als Festiger für Sockenduttlocken ausprobiert. Hat nicht funktioniert, eher im Gegenteil. Also findet es seine Verwendung nur noch in meinen Haarkuren als feuchtigkeitsspendende Komponente. Genau dafür ist Aloe Vera ja bekannt.
Heymountain Feels Like Heaven Hair Perfume Cream
Ich LIEBE diesen Duft. Ernsthaft. Allerdings ist das Zeug so unverhältnismäßig teuer, dass ich sie mir nie wieder kaufen werde. Ich nutze sie tatsächlich nur zum Beduften der Haare. Ich kam noch nie besonders gut mit de Hair Creams von Heymountain zurecht und im Prinzip ist das nichts anderes. Lediglich die Duftkonzentration scheint hier deutlich höher zu sein.
Lush R&B
Das Zeug ist leider mit Abstand das mit dem am wenigsten überzeugenden Duft. Dafür überzeugt es aber sonst auf ganzer Linie. Der Winter hat ja neuerdings auch hier mit Minusgraden Einzug gehalten und eigentlich ist das bei mir eine Garantie für fliegende, trockene Haare. Jedenfalls war das in den letzten Jahren so.
Dieses Jahr habe ich die R&B. Ab und an ist das Ergebnis so überzeugend kuschlig, seidig und schön wie bei der DE Lotion. Meistens ist es aber einfach nur „nicht geladen“ und gepflegt ohne dabei schwer, klebrig oder strähnig zu sein. Dafür nehme ich dann auch diesen angeblichen „Jasmin-Orangenblüten-Duft“ in Kauf. Mein Jasmintee riecht anders.
Überzeugt hat mich eine kleine Probe, die ich im September bekommen habe. Da ich wirklich wenig davon brauche, habe ich mir die kleinere der beiden Vollgrößen gekauft. Davon wird dann immer etwas in den kleinen Probetiegel abgefüllt, sobald dieser denn endlich mal leer ist.
Zum Abschluss nochmal meine 3 Lieblinge zusammen:
- Lush R&B als unerlässliche Winter Spitzen- und Längenpflege
- Desert Essence Kokoslotion als wohlriechende Alternative
- Arganöl – das Allroundtalent
Was sind denn eure liebsten Leave Ins? Ist da vielleicht etwas bei, das ihr mir auf jeden Fall empfehlen würdet?
Es gibt da ein Leave In Spray zum selbst anrühren, das ich wirklich noch gerne mal testen würde… da mich die Masse da oben jetzt aber etwas schockiert hat, warte ich damit wohl noch etwas ab.
Oh, WAS für ein Artikel! Und so gut wieder! 😀 Meine DE Cocos Lotion ist vor dem Wochenende auch endlich angekommen. 😀 Test steht noch aus.
Ich ballere mir ja grad Handcreme in die Haare und die zeiht einfach so weg. (Lavera Arganöl und Cranberry, vorher hatte ich Kneipp Ringelblume – ich stelle keinen Unterschied fest). Macht im ersten Moment Bündelung, dann zieht es weg und die Bündelung bleibt erhalten (was bei meinen Wellen ja erwünscht ist), augebürstet bleibt nichts Strähniges übrig, aber die Haare sind griffig, ohne knirschig zu sein und etwas schwerer als ohne, was ich sehr mag, weil meine Enden ja so leicht sind.
Ichw erfe als angenehmes Öl noch Pracaxiöl ins Rennen. Ist ähnlich wie Kokos, also je ncah Temepratur fest, hat aber einen leicht niedrigeren Schmelzpunkt, sodass es bei Zimmertemperatur flüssig bis cremig ist. Unter 20 Grad irgendwo wird es fest. Sehr leicht und zieht schnell weg. Ja, genau: ein Hybrid aus Kokos und Brokkolisamenöl. Bla.
Toller Posts wollte ich sagen. 🙂
Deine Haarpflegereihe ist richtig, richtig gut! Superviele Infos und Anregungen, aber trotzdem unterhaltsam und angenehm zu lesen. Danke dafür! Ich hab mich jedes Mal gefreut wenn ein neuer Beitrag kam 😉
Vielen Dank für dein Feedback!
Ein Teil kommt ja noch. Ich hoffe, dass auch da für den ein oder anderen noch etwas zum Ausprobieren dabei ist…