Irgendwann – als ich ihm kundgetan habe, dass ich mir im Kino irgendeinen Twilight-Teil ansehe – meinte mein lieber Blogpate mal zu mir, dass er und seine Freundin mich re-emanzipieren müssten.
Gerade habe ich den Herd geputzt, denke darüber nach, ob diese Ceran-Feld-Reiniger etwas nützen. Gleichzeitig überlege ich, was ich uns heute leckeres koche.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Froschkönig im mittleren Management arbeitet und ich eine unterbezahlte Krankenschwester bin, kommt man bei einer sehr altmodischen Rollenverteilung an:
Er bringt das Geld nach Hause, sie steht am Herd.
Brauche ich so eine Re-Emazipation vielleicht wirklich. Bin ich unselbstständig und füge mich in alt hergebrachte Rollen?!
Ich glaube nicht.
Ich glaube eher, dass es eine weitere Stufe der Emanzipation ist, alte Rollenmuster nicht mehr stur abzulehnen sondern einfach das zu machen, worauf man Lust hat. Und sei es dann auch mal zu kochen, zu putzen und all die anderen Dinge, die Frauen so machen.
Womit er aber Recht hat, ist Twilight.
Ich bin den Büchern verfallen. Und die sind sowas von emanzipations“feindlich“:
Bella sieht sich als alleine nicht lebensfähig und schwach. Statt ihre eigenen Stärken zu entdecken unterwirft sie sich ihrem Vampir und dem Wunsch selbst einer zu sein. Auf dessen Erfüllung wartet sie geduldig und gibt sich selbst zwischenzeitlich sogar für ihr ungeborenes „Kind“ auf.
Erst durch die Verwandlung ist sie in der Lage selbst auf sich Acht zu geben. Doch auch dann macht sie das nicht. Sie macht, was die neue Familie von ihr erwartet. Aber sie hat ja die Ewigkeit Zeit, sich doch noch selbst zu verwirklichen.
Das hier soll jedoch keine Rezension der Bücher sein, ich will mich jetzt gar nicht wieder damit beschäftigen. Es reicht ja schon, dass ich bereits sehnsüchtig auf die DVD-Box (am liebsten alle Filme nochmal als Extended-Version) warte.
Also zurück zur Emanzipation:
Und eigentlich mag ich da auch gar nicht mehr so viel zu schreiben.
Also Schluss jetzt. Emanzipiere ich mich doch mal von der Erwartungshaltung, dass jeder Artikel ein vernünftiges Ende… 😉
Klar, keine Lebensentscheidung sollte abgelehnt werden. Aber allzu oft ist es dann doch die Gesellschaft, die die Strukturen vorgibt (z.B.: Wäre die Wohnung nicht geputzt, würden die Leute eher schlecht über dich als über deinen Freund denken – wetten). Das sollte man sich nur immer mal wieder bewusst machen und hinterfragen. Und Twilight ist Gift. Nichts anderes. Süßes Gift, das Frauen anlockt. 😉 Fast noch schlimmer ist allerdings „Shades of Grey“.
Und das ist ein Buch, das mich trotz vielfacher Empfehlung bisher kein bisschen reizt… dann doch lieber endlich mal „Herr der Ringe“…