Top 5 der Nachhaltigkeitshacks

Top vor 3 Jahren gekauft, unzählige Male getragen. Auch dieses Jahr wieder. Hose letztes Jahr gekauft, fast ausschließlich im Garten getragen.

Wurdet ihr mal wegen irgendeiner “nachhaltigen Entscheidung” darauf hingewiesen, dass wenn ihr z.B. in der Obst- und Gemüseabteilung auf die Plastiktüten verzichtet, ihr auch keine Spülmaschinentabs und auch keine Plastikzahnbürste mehr benutzen dürft? Und dass es ja eine echte Umweltsünde ist, wenn ihr jeden Tag 30 km zur Arbeit und auch 30 km wieder zurück fahrt? Und neue Kleidung ist ja auch nicht nachhaltig, wenn überhaupt, dann 2nd Hand, wobei ihr auch damit ja indirekt die Nachfrage aus erster Hand fördert.  Weiterlesen

Ei-Abo mit gutem Gewissen. Alles für den Fuchs.

Eigentlich sollte dieser Beitrag komplett anders werden!
Aber dazu später mehr.

Arbeitskollegen von mir haben hatten Hühner. Und gegen einen Unkostenbeitrag für das gute Biofutter, haben sie mir immer mal wieder Eier mitgebracht. Leckere Eier. Mit gutem Gewissen.

Gutes Gewissen, weil ich eben weiß, dass sie da jeden Tag viel Auslauf haben hatten. Und einen großen Stall, der sogar letztes Jahr noch vergrößert wurde.
Das Legedatum (bzw. Ei-Einsammeldatum) wird mit Bleistift drauf geschrieben, das Futter ist angeblich sehr gut und Bio, …

Als ich meine Arbeitskollegin vor 2 Wochen gefragt habe, ob sie mir nochmal welche mitbringt, hat sie eine schöne Geschichte erzählt, was ihre Hühner wohl gerade bei dem Wetter machen (die Sonne schien):

Die liegen jetzt ganz sicher neben dem Stall, auf einem Stück, wo keine Wiese ist, sondern einfach nur Erde.
Da graben die sich ein Stück ein und liegen da.
Richtig auf der Seite.

Die Kollegin streckt einen Arm nach oben und das entsprechende Bein zur Seite in die Luft.

Wirklich richtig auf der Seite und das Bein in der Luft ganz gerade, den Flügel zurück.

Natürlich war ich noch nie da, und kann nur glauben, was sie mir erzählen.
Aber das hört sich für mich immer alles nach “glücklichen” Hühnern an.
Hühner, die Scharren dürfen, guten Boden unter ihren Füßen (Krallen?), …

Zu den Geschichten, die er erzählt, gehören dann eher die “schrecklichen” Seiten.
Tod durch Habicht beispielsweise.
Wenn Hühner frei rumlaufen dürfen, dann kommt da auch mal ein Raubvogel dran.
Aber so ist der Lauf der Dinge und irgendwie ist doch das wirklich natürlich.

Eieieiei

Eigentlich sollte ich dann jetzt jeden Dienstag einen Karton Eier bekommen. Ein Ei-Abo halt.

Eigentlich.
Denn tatsächlich hat nicht nur der Habicht ein Interesse an den Hühnern, sondern auch der Fuchs.

Eigentlich ist der komplette Zaun auch einbetoniert.

Eigentlich.
Denn tatsächlich, war da wohl ein ca. 1,5m breites Stück, wo das nicht so war.
Und da hat sich der Fuchs am Wochenende unter dem Zaun durch gegraben.
Und hat alle Hühner, inkl. Hahn, auf dem Gewissen.

Jetzt wird erstmal das Hühnerrevier fuchssicher gemacht.
Und dann werden im Frühjahr neue Hühner gekauft.
So früh im Jahr wie jetzt ist das nicht gut. Hat mir mein Kollege schon vor einiger Zeit erzählt. Dann sind die noch zu jung, draußen ist es zu kalt, …

Also erstmal wieder Bio-Eier aus dem Supermarkt. Mit weniger gutem Gewissen.

Wie steht ihr zu Hühnereiern?
Herkunft egal oder lieber ganz drauf verzichten, weil zumindest in der (Groß-)Industrie die männlichen Küken schlichtweg entsorgt werden?
Verzicht aus ganz anderen Gründen?

Natur pur?

Ich bin ja recht aktiv im Langhaarnetzwerk. Dort gibt es immer wieder mal Trends.
Hier 3, die ich selbst mitgemacht habe:

  • als ich mich vor etwa einem Jahr angemeldet habe, war Kokosöl total beliebt
  • im Winter waren die Pflegeprodukte von Desert Essence der Hit
  • dann wurde ich von der Haarwäsche mit Seife “angefixt”

Aktuell waschen ganz viele Langhaars ihre Mähnen mit “Shampoobars”.

Aber auch neben der Haarpflege gibt es reichlich “Modeerscheinungen”.
Fängt an, bei Farben die besonders gefragt sind – ganz auffällig fand ich das mit Grün – geht über die ausschließliche Verwendung von Naturkosmetik, bis hin zu einer vollständig auf Nachhaltigkeit und Umweltschonung ausgelegten Lebensweise.

Letzteres ist wohl ein Vollzeitjob und eigentlich nicht wirklich realisierbar.

Gestern war ich jedenfalls bei einem Forumstreffen und wir haben uns da auch in einer kleinen Gruppe über diesen Trend unterhalten.
Ich finde das ganz grundsätzlich unterstützenswert und in kleinem Umfang mache ich das ja selbst, auch wenn da nicht immer die Umwelt/Nachhaltigkeit Anlass ist:

  • ich kaufe meine Brötchen beim Bäcker im Ort
  • Aufschnitt und einen großen Teil meines Fleischs hole ich beim Metzger
  • wenn möglich (und bezahlbar) kaufe ich Bio-Produkte und ich bevorzuge Produkte “aus der Region”
  • ich versuche weniger wegzuwerfen, also nur das zu kaufen, was ich auch esse
  • meine Haar- und Körperpflege besteht inzwischen vollständig aus Naturkosmetik
  • während ich mich einseife, stelle ich das Wasser der Dusche aus
  • unsere neue Waschmaschine dosiert das Waschmittel selbst und braucht richtig wenig Wasser, Strom, etc.
  • ich benutze Kalkstoptabs um die Lebensdauer der Waschmaschine zu verlängern udn Waschmittek zu sparen
  • der Trockner steht seit 1,5 Jahren fast ungenutzt hier rum
  • wir trinken Leitungswasser, also weder Transportwege von Wasserkästen, noch die ganzen Einwegflaschen
  • “unser” Haus ist ziemlich umweltschonend im “Unterhalt”, Solarthermie, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, gute Dämmung, etc.

Gerade bei den ersten beiden Punkten wird recht deutlich, dass ich das nicht konsequent durchziehe:
Ich besitze kein Fahrrad und obwohl Bäcker und Metzger nur einen Kilometer entfernt sind, gehe ich nicht zu Fuß, sondern fahre mit dem Auto.

Genau das war aber auch gestern unser Konsens:
Man muss das nicht komplett konsequent durchziehen, es ist absolut in Ordnung, wenn amn das macht, was man selbst für sich akzeptabel findet.

Wirklich konsequent den Gedanken des Umweltschutztes umsetzen, also vollständiger Verzicht auf Plastik, Einmalartikel, lange Transportwege, etc., ist heutzutage eigentlich unmöglich.
Vielleicht, wenn man als Selbstversorger irgendwo am Waldrand, bestenfalls noch an einem kleinen Bach lebt. Und selbst das ist kritisch, dann kann man sich zwar seine Lebensmittel selbst anbauen, sein Brennholz im Wald selbst besorgen, aber die CO2-Bilanz vom Heizen mit Holz ist sicher auch nicht die Beste. Und eine Lösung “für alle” ist das definitiv auch nicht.

Ich könnte sicher auch ohne viel Aufwand und Abkehr von der modernen Gesellschafz deutlich mehr machen:

  • ein Fahrrad kaufen und damit zum Bäcker fahren.
  • den Metzger bitten nicht alles nochmal in eine Plastiktüte zu stecken, sondern direkt in meine Stofftasche.
  • Taschentücher aus Recycling-Papier verwenden Nein! Ich benutze Taschentücher hauptsächlich, wenn ich erkältet bin, da ist die Haut so schon schnell genug gereizt und die Nase feuerrot!
  • mir einen Job suchen, für den ich nicht 60km pro Tag fahren muss, oder zu dem ich wenigstens mit öffentlichen Verkehrsmitteln komme Nein! Ich mag meinen Job! Genau den, den ich gerade mache, bei genau dem Arbeitgeber!
  • früher, aber dafür langsamer zur Arbeit fahren Nein! Ich fahre nicht gerne unter 110km/h auf der Autobahn, dann bin ich ja NOCH länger unterwegs und hänge immer zwischen zwei LKW!
  • beim nächsten Auto darauf achten, dass es weniger Kraftstoff braucht (sehr, sehr gerne, das hat dann nämlich automatisch mehr Hubraum und kommt – wenn ich denn mal “spritzig” fahren oder einfach nur kurz überholen möchte – auch vom Fleck!)

Die Liste ist beliebig erweiterbar.
Manches werde ich sicher auch noch umsetzen. Aber ich werde z.B. weiterhin vieles ganz bequem im Internet bestellen. Und auf meine elektrische Zahbürste berzichte ich sicher auch nicht, genausowenig auf Schokolade von Lindt und Nutella. Original Nutella. Nicht Schokokreme von Alnatura und ähnlichen Anbietern.

Und Fleisch werde ich auch weiterhin essen!

Weil ich diesen Luxus mag und genieße. Weil eben auch Kleinvieh Mist macht.