Ein Körbchen für den Schweinehund

Die letzten Tage habe ich vorwiegend damit verbracht, meine erste Hausarbeit zu schreiben. Wenn man bekanntermaßen ein so großes Motivations- und Durchhalteproblem hat wie ich, sollte man vielleicht besser gar nicht studieren.

In der Schule hatte ich das Glück, dass ich ohne große Anstrengungen akzeptable Noten geschrieben habe. Außerdem war meiner Mutter immer wichtig, dass ich selbst Verantwortung für das übernehme, außerdem hat sie immer viel gearbeitet und in dieser Kombination nicht kontrolliert, ob ich meine Hausaufgaben mache oder nicht.  Es war ihr nicht egal, aber es war in meiner eigenen Verantwortung.
Probleme hatte ich dadurch nicht. Ich hatte eher viel Freizeit. Und die wusste ich zu füllen:
Mit Freunden treffen, die Unterrichtszeit mit Briefchen-schreiben und anderen Dingen füllen, die nichts mit dem Lerninhalt zu tun haben oder ihn gar nicht erst besuchen, weil ich statt dessen in irgendwelchen AGen aktiv war. Dabei insgesamt immer wieder nur knapp an den Einladungen zum Elternsprechtag wegen schlechter Mitarbeit im Unterricht und wiederholt nicht-gemachten Hausaufgaben vorbeirutschen.

Ich habe mir also nie angewöhnt zu lernen oder Aufgaben dann zu erledigen wenn sie anfallen statt auf den letzten Drücker, und wenn das die Busfahrt zur Schule ist.

In meinem Leben gab es erst einmal einen Grund dieses Verhalten zu ändern:
Als ich in meinem ersten Studium den Anschluss verloren habe. Meine Kommilitonen sind einfach an mir vorbeigezogen, haben Klausuren mitgeschrieben und bestanden, von denen ich den  Inhalt nicht einmal im Ansatz verstanden habe.

Ich habe das Verhalten nicht geändert, sondern das Studium abgebrochen und mir vorgenommen in einer Ausbildung das Lernen zu lernen. Neben dem erfolgreichen Abschluss, also meinem Examen, war das mein wichtigstes Ziel. Ich habe es weit verfehlt.

Mein Studium könnte man jetzt als weiteren Versuch sehen, endlich Lernen und zeitnahes Erledigen von Aufgaben in meinen Alltag zu integrieren. Aber wer das 27 Jahre lang nicht gemacht, der hat einen sehr, sehr starken und schlecht erzogenen Schweinehund.

Beim Erstellen meiner Hausarbeit ist mir das (erneut) bewusst geworden. Dieser Schweinehund ist so stark, dass er es trotz schon vorhandenen Zeitdrucks dazu bringt statt Literatur zu wälzen und endlich etwas auf’s Papier zu bringen, in der WDR-Mediathek zu stöbern.

Wie günstig, dass Quarks & Co. Anfang des Jahres genau diesen alten Bekannten zum Thema hatte. manchmal ist er eben doch zu etwas gut. Lernen war jetzt nicht wirklich ein Schwerpunkt, aber Sport. Und auch mit dem habe ich ja so meine Probleme. Seit mittlerweile wohl mehr als 2 Monaten war ich nicht mehr in dem wirklich teuren Fitnessstudio.

Ich kann den Beitrag wirklich JEDEM empfehlen, der Probleme hat seine Pläne in die Tat umzusetzen:

Quarks & Co. – Gute Vorsätze

Mein Schweinehund hat von mir jetzt ein Körbchen bekommen, denn manchmal, ist er ja doch sehr nützlich. Nicht nur, dass mich der Beitrag motiviert hat, mich jetzt endlich hinzusetzen, er hat mir auch einen weiteren Anstoß für meine Hausarbeit geliefert, Selbstwirksamkeitserwartung. Die ist eigentlich ein wichtiger Erklärungsansatz in meinem Text, in dem es darum geht, sein Verhalten zu ändern und dadurch die Lebensqualität zu verbessern.

Mein Schweinehund ist stark, und darf es ruhig auch bleiben, wenn er bereit ist, ab und zu auch mal Pause zu machen. Ich werde jetzt durchhalten, als Motivation bekommen mein Schweinehund und ich Belohnungen. Erstmal wohl in materieller Form:

Wenn ich es ab jetzt durchhalte 2 Monate lang mindestens 2 Mal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen, dann kaufe ich mir endlich die Sporttasche, die ich so gerne hätte. Eine von Dakine.
Erst wenn dieses Ziel erreicht ist, gibt es die nächsten, zumindest in Sachen Sport.

In Sachen Studium muss ich mir noch etwas überlegen. Aktuell heißt es nur: „Zähne zusammenbeißen und durch“. Das Diplom ist zwar mein Ziel, aber irgendwie eher ein Fernziel. Noten sind eine tolle Belohnung, aber bei den Klausuren hatte ich bisher fast immer das gleiche Glück wie in der Schule und in der Ausbildung.

Und jetzt werde ich mit dem Zähne zusammenbeißen weitermachen und mich auf die Klausur am Samstag vorbereiten.

Das merkwürdige Essverhalten…

…ausgewachsener Geschwisterkinder zur Fütterungszeit

Egal ob im englischen oder im deutschen Sprachgebrauch: Das Beste kommt zum Schluss! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Last but not least.

So halte ich es auch mit dem Essen.

Das Leckerste am Sauerbraten sind die Klöße mit der Soße. Also bleibt davon auch ein Happen bis ganz zum Schluss übrig. Bei Tomate-Mozarella-Türmchen schmecken diejenigen mit viel Balsamicodressing besonders gut – also hebe ich mir ein solches bis zuletzt auf. Am Frühstücksei ist die Kappe langweilig. Einfach nur weiß. Hervorragend ist jedoch jeder Bissen mit flüssigem Eigelb. Also muss davon auch auf dem letzten Löffel etwas sein.

Neulich passierte etwas, was mich zutiefst verletzte: Der Froschkönig klaute mir meinen kostbaren letzten Bissen. Das Beste. Das Leckerste. Er war der Meinung, ich würde es ja liegen lassen weil ich es nicht haben will. Er meinte es vermutlich kein bisschen böse. Wollte mir nichts wegnehmen, was ich so gerne mag.
Seitdem beobachte ich ihn beim Essen häufiger. Nicht nur um abschätzen zu können wann er mir wieder meine Kostbarkeiten vom Teller angelt. Wobei das bislang gut funktioniert. Ich versuche vielmehr zu verstehen, warum er eben das Beste nicht zum Schluss nimmt.
Erst als er am Sonntag – nach einer aufgewärmten Portion Sauerbraten – sagte, dass er sich angewöhnen müsse langsamer zu essen fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

Er ist das Essen im Rudel gewöhnt. Geschwister, Mitschüler, Freunde, Kollegen und andere Raubtiere, die ihm die besten Stücke wegessen, wenn er sie nicht als erstes isst.
Als Einzelkind hatte ich dieses Problem bisher nie. Im Gegenteil. Mamas Liebling. Nimm nur Kind. Welches Stück Fleisch möchtest du denn? Lass liegen was dir nicht schmeckt.

Als Einzelkind lernt man schon irgendwie ein verdrehtes Weltbild kennen. Nirgendwo werden die besten Jobs, die tollsten Büros, die besten Wohnung, die schönsten Autos bis zum Schluss zurückgehalten. Meist geht es doch darum:

Wer zuerst kommt malt zuerst!

Rosenmontagszug in der Vorstadt

Ich gebe es zu: Ich bin Karnevalist. Und ich bin es gerne!

Es macht mir unglaublichen Spaß, und das jedes Jahr, in der Stadt meiner Kindheit im Rosenmontagszug mitzugehen. Trotz diverser wiederkerhrender Begleiterlebnisse, die einem die Freunde daran nehmen könnten:

  • Dieser Kostümwettbewerb, eigentlich soll er die Qualität der Kostüme, und somit des gesamten Zuges fördern. Mit gewissem Erfolg. Und dem Nebeneffekt des Neides, Gerüchten um Bestechung, voreingenommene Jury, …
    Kann man nicht einfach ein tolles Gruppenkostüm haben und sich freuen, wenn man dafür noch einen Preis bekommt? Muss man da die anderen dafür verurteilen, dass sie mehr „Anerkennung“ erhalten haben? Anerkennung. Darum geht es doch eigentlich im Karneval gar nicht!
    Um Spaß geht es. Und den verderben sich zu viele schon bei der Aufstellung durch Missbilligung der anderen Gruppen, in der Angst, dass diese „besser“ sein könnten.
  • Die Kälte, dieses Jahr so schlimm wie nie. Stundenlanges Warten. Eine Stunde vor dem Start schon zur Aufstellung gehen. Rumstehen. Warten. Und dabei frieren. Die Bewegung fehlt dann einfach und kann auch durch beste Stimmung und Karnevalsmusik nicht in ausreichendem Maße erreicht werden.
  • „Bettelnde Kinder am Straßenrand“, vorgeschubst von ihren Eltern. Die Plastiktüte weit aufgehalten. Und immer wieder dieser fordernde Ruf. „Alaaf!“ Gut gelaunt, erfreut, spaßig sollte er klingen. Aber er klingt fordernd. Wird immer wiederholt. Geht man an der Tüte vorbei ohne sie mit „Kamelle“ zu füllen kann auch schonmal ein anderer Ruf folgen. „Schlampe!“
    Leider, ob das jetzt politisch korrekt ist wage ich anzuzweifeln, aber es ist das, was wir beobachten konnten, sind diese Kinder nahezu immer aus Familien mit Migrationshintergrund. Im Hauseingang steht die Mutter mit Kopftuch und bewacht die bereits gefüllten Tüten. Die Vermutung, dass gar nicht „Alaaf „sondern „Allah“ gerufen wird hatten einige aus unserer Gruppe.
  • Halbstarke, denen bewusst geworden ist, dass die meisten da hin werfen wo viele Kinder stehen, sind auch so eine Sache. Der Kerl, ich würde sagen etwa 15 Jahre alt, der sich auf den Boden gekniet hat und rief „ich bin auch ein kleines Kind“ war schon irgendwie beeindruckend. Nichteinmal ein Kostüm hatte er an. Im Kontrast dazu die kleine Prinzessin, schätzungsweise 5 Jahre alt. Sie rief: „Ich will nichts mehr!“

Aber es war wieder ein schöner Rosenmontag. Trotz übelster Witterungsbedingungen standen so viele am Straßenrand. Mehr als letztes Jahr. Und es wurde viel aufgehoben. Nicht nur Waffeln und Chips. Das, was liegen blieb, hätte wohl auch niemand mehr essen sollen. Bonbons in undichter Verpackung in salzigen Schneepfützen.

Guten Appetit. Mit freundlichen Grüßen Ihr Zahnarzt.

Wetterbericht: Es ist kalt in (ganz) Deutschland!

Es ist kalt. Aber nicht so kalt. Es schneit.

So viel Schnee wie in diesem Jahr habe ich zuletzt in meiner Kindheit gesehen. Da war ich 3 oder 4 Jahre jung und habe in einem Schneeanzug draußen gespielt bis ich vollgesogen war wie ein Schwamm und meine Mutter mich gezwungen hat reinzukommen.

Dieses Jahr ist also das Jahr des Schnees. Januar bitterkalt, Schnee und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt wechseln sich ab. Jetzt wieder: Schon die ganze Woche immer wieder eine dezete Puderschicht auf Dächern und Autos.
Freitag – wir gerade auf einer Weihnachtsfeier – wird es nachts dann spontan weiß. Ganz weiß. Die Entscheidung fällt: Wir fahren. Im Schnee, der ist ja nicht das Problem. Bevor die anderen Verkehrsteilnehmer durch Unfälle die Autobahnen verstopfen. Weise Entscheidung.
Gestern Morgen fiel kein Schnee mehr. Zu kalt. Auf dem Weg zum Supermarkt zeigt das Thermometer -15°C. Es ist verdammt kalt! Weihnachtsbaumkauf für Oma ist schwieriger als gehofft: Die Buschigkeit und deren gleichmäßige Verteilung einer Nordmanntanne lassen sich nicht gut beurteilen wenn die Zweige nach oben hin eingefroren sind. Kauf auf gut Glück.
Abends in den Nachrichten bei einem Freund dann Bilder von Kindern mit Schlitten auf einer wohl ehemals weißen, jetzt weißbraunen Wiese. Erinnerungen an Erzählungen vom Jahresanfang. Nachtrodeln, Sprünge mit dem Schlitten über zufällige Rampen, blutiges Gesicht. Erzählungen die ich wohl jetzt auch wieder hören könnte. Oder sogar daran teilhaben.

Heute morgen wieder das Bild vom weißen Treiben. Es ist so schön

Ob es wohl bis Donnerstag noch hält?

Leckerei aus der Weihnachtsbäckerei

Es gehört zu Adventszeiten wie das Eier färben zu Ostern:

Plätzchen backen im heimischen Backofen.

Früher mit meiner Mutter zusammen in einer winzigen Küche sind da mehrere blecherne Keksdosen und Kessel mit den Köstlichkeiten gefüllt worden – ich habe immer das Schwarz-Weiß-Gebäck geliebt, sie hingegen die damit verbundene Arbeit gehasst.
Heute kann ich meine Mutter irgendwie verstehen: Teig zusammenkneten, kühlen, in Form schneiden, zu Rollen formen, immer wieder kühlen weil er zu sehr klebt, in Scheiben schneiden, nochmal kühlen weil er sich nicht schneiden lässt, … Meine Lieblingskekse sind schon eine furchtbare Arbeit. Erst recht, wenn man als Kind am Liebsten die Variante „Schachbrett“ bevorzugt.

Mit meiner Mutter habe ich zuletzt 2005 gebacken. Darunter auch Schwarz-Weiß-Gebäck. In ihrer Küche.
Heute backe ich mit meinem Freund. In unserer bald gemeinsamen Küche.

Ursprünglich geplant waren Kokosmakronen und Vanillekipferl. Eine sehr typische Mischung nehme ich an. Wegen der Eier.
Gebacken werden Makronen und Schoko-Mandel-Plätzchen. Eigelb egal. Er möchte etwas schokoladiges. Ich auch.

Letztes Jahr haben wir das auch schon gemacht und anschließend bei seiner Mutter die süßen Köstlichkeiten vernascht. Ich freu mich schon. Dieses Jahr haben wir auch eigene Keksdosen und müssen nicht wieder alles in einem Kessel verstauen.

Schade, dass wir nicht öfter Besuch bekommen. Wäre doch toll dann die eigenen Plätzchen anbieten zu können. Vor allem meinen Freunden, die hier ja noch nie waren.

Es gibt solche und solche Eltern

Zu unterscheiden sind zwei Kategorieen.

1. Die Unersättlichen

Sie sind mit ihren Kindern nie zufrieden, nie vollends. Immer sollten die Sprösslinge mehr leisten. Besonders einfach zu erklären bei Schülern:

Bringen sie eine 2 mit nach Hause folgt die Frage, warum sie denn keine eins geschrieben haben.
Oft werden sie dann auch mit ihren Mitschülern verglichen. Hat dann jemand aus dem Freundeskreis die Bestnote, schlimmstenfalls noch jemand, der deutlich weniger Zeit mit dem Schulstoff verbringt, werden Freizeitaktivitäten vorerst gestrichen.

Liegt dann die Note „sehr gut“ vor, reichen die schulischen Leistungen nicht mehr um die Eltern zu erfüllen. Der Nachwuchs könnte ja noch Klavier spielen lernen. Und vielleicht noch Ballett, aber bei den Schulaufführungen, die es ja immer gibt, muss dann auch die Hauptrolle her. Und wehe die Schule leidet darunter!

Im Freundeskreis erlebt habe ich auch, dass Diäten aufgezwingen werden. Schließlich sollte die Tochter nicht nur die schlauste und begabteste von allen Töchtern dieser Welt sein, sondern auch die hübscheste und schlankeste.

Nach der Schule ist mit der ständigen Unzufriedenheit noch lange nicht Schluss. Wenn die Küken ausfliegen, wird noch nachgehakt, ob sie sich das auch wirklich zutrauen. Sie wären ja schließlich noch nie so wirklich alleine gewesen, außerdem ist ein eigener Haushalt ja auch schrecklich viel Arbeit. Eine 30qm große Wohnung ist ja auch nichts richtiges. Andere in dem Alter hätten ja schließlich schon deutlich mehr Wohnfläche. Hier wird natürlich außer Acht gelassen, dass „andere“ nicht 13 Jahre zum Gymnasium gegangen sind um dann etwas zu studieren, was den Eltern gefällt, sondern nach 10 Jahren Schule eine Ausbildung zur Rechtsanwaltfachangestellten begonnen und nun bereits abgeschlossen haben.

Mit Problemen ihrer Kinder werden diese Eltern nicht belastet, da sie ohnehin, wenn sie denn überhaupt zuhören würden, keine Lösungshilfe sind. Statt dessen käme der Vorwurf, dass die Probleme ja wirklich überfliüssig seien. Warum man denn ncht einfach funktionieren könnte?

Diese Gruppe ist vermutlich mit dem eigenen Leben unzufrieden. Eventuell fühlen sie sich selbst als Versager, die nie etwas erreicht haben und ihren Kindern soll es doch bloß besser gehen. Sie sollen nicht die gleichen Fehler machen, die man selbst bereut. Das jedoch geben sie nicht zu. Und erst recht nicht ihren Kindern gegenüber. Man ist ja das Vorbild und hat immer das richtige getan.

2. (N)Immersatt

Was man auch geschieht, sie vergöttern ihre Kinder.

Die Noten sind miserabel: „Du machst ja auch so viele andere Sachen nebenbei, da ist es nicht schlimm, wenn du mal etwas schlechter in der Schule bist. Wir sind ja so stolz auf dich!“

Der Nachwuchs hat keine Freundschaften mit Leuten aus seiner Umgebung in seinem Alter sondern beschäftigt sich ausschließlich mit seinem Rechner und dem Internet: „Wir finden es super, dass du dich so sehr mit den modernen Medien auseinandersetzt. Sicher wirst du später auch einmal in dieser Branche eine tolle Karriere machen. Außerdem ist es immer ruhig bei uns zu Hause, keine lärmenden Freunde die durch das Treppenhaus jagen.“

„Ja Mama, das ist Marihuana in meiner Schultasche, ich wollte das nur mal ausprobieren.“ – Statt der Aufklärung über die Gefahren kommt dann die Lobrede, dass ihr Sprössling ja so ehrlich und verantwortungsvoll ist, seine eigenen Erfahrungen macht und sich ja so sehr von seinen Mitschülern abhebt. Toll ist auch, dass er so individuell ist statt einfach mit dem Strom zu schwimmen.

Sollte man, warum auch immer, mit irgendwelchen Problemen zu dieser Sorte von Eltern gehen – vielleicht weil sie so gut zuhören, gar nicht mehr daran denken etwas anderes zu tun wenn ihr Fleisch und Blut einmal begonnen hat zu reden – dann erwarten einen auch hier keine hilfreichen Worte. Aber Aufmunterung: „Kopf hoch meine kleine Maus. Du hast doch schon so viel erreicht. Und selbst wenn etwas nicht so funktioniert wie du dir das vorgestellt hast ist es doch bewundernswert, dass du dich traust das immer zu zugeben. Und wie viele junge Menschen haben kaum noch Zeit für ihre Eltern? Du hast immer Zeit für mich obwohl dein Beruf dich so sehr einspannt. Das wird schon wieder….“

Sie beommen nie genug von ihren Kindern, alles was man ihnen bietet macht sie überglücklich und erfüllt sie mit Stolz.
Vielleicht rührt dieser Stolz daher, dass sie selbst sich nie etwas getraut haben, gemacht haben was ihre Eltern (Kategorie 1) ihnen gesagt haben. Sich selbst unterdrückt gefühlt haben und ihren Kindern nun jeden Freiraum geben möchten, den sie nie hatten? Vielleicht haben sie aber auch keinen anderen Lebensinhalt und ein kritischer Blick auf ihre Kinder würde sie in eine schwere Depression werfen?

Fakt ist: Egal was Eltern tun, bei Problemen helfen sie ihren Kindern nicht. Dafür brauchen sie Freunde. Echte.