Große Autos fahren anders

Mein kleines Schwarzes verdient seinen Namen ja voll und ganz. Klein ist es – wenn auch irgendwie ein Raumwunder. Schwarz ist es auch. Perla-Nera Schwarz.  Aber immer nur mit einem Auto fahren ist nicht gut für mein ohnehin nur in geringem Maße vorhandenes Fahrvermögen. Auch nach etwa 8000 Kilometern mit einem Schaltwagen hat sich das noch nicht wirklich verändert.

Wenn auch immer eher widerwillig, nutze ich daher viele Gelegenheiten mit anderen Autos zu fahren. In letzter Zeit sind es vorwiegend französische Löwen. Heute ein 308. Sieht von innen fast so aus wie mein kleiner, nur größer. Und fährt sich gaaanz anders. Der Froschkönig schiebt das konsequent auf die andere Motorisierung. Ein Diesel.
Mir fällt dann mehr das merkwürdige Lenkverhalten auf. Da ist so ein starker Drall zur “Neutralstellung”, was jede Lenkbewegung zum Ersatz für mein nicht vorhandenes Krafttraining macht. Außerdem ist er breiter, länger und weniger übersichtlich. Wo endet der vorne eigentlich? Und rechts?
Aber nur mit dem Drehen des Rades kommt man schließlich nicht ans Ziel. Die Kupplung fühlt sich beim “kommen lassen” schon seltsam an. Sie tackert irgendwie. Aber nicht so, dass man einen Schleifpunkt ausmachen könnte, sondern einfach nur mehr oder weniger gleichmäßig vor sich hin. Abwürgen kann man so ein Auto trotzdem nicht. Und bei 130 im fünften Gang lockert das Lenkrad durch seine rhythmischen Bewegungen dann auch die angestrengte Arm- und Schultermuskulatur.
Trotzdem ist es ein tolles Fahrgefühl. So abgeschirmt. Wenn man dann noch kurz Gas gibt und das Auto sofort schneller wird, ohne dabei kurzatmig zu werden, macht es auch richtig Spaß.
Der letzte Adrenalinstoß kommt immer erst beim Einparken. Hier erfreue ich mich liebend gerne an den überschaubaren Abmessungen meines kleinen Schwarzen. Bei so einem großen Auto ist die Freude wenn es dann steht dafür umso größer.

Fakt ist: Große Autos sind toll. Schick. Komfortabel. Schnell. Und eben groß.
Außerdem fahre gerne damit. FAHRE. Nicht parke. Sicher schadet es mir nicht, wenn ich in Sachen Auto irgendwie flexibel bleibe und mich an immer größere Modelle heranwage. Auch wenn mein Traumauto ja eher das Paradebeispiel für Übersichtlichkeit ist: Ein Mini.

Vielleicht kann ich mir diesen Traum ja auch in 4 Jahren schon erfüllen… aber pssst: Nicht meinem Schmuckstück vor der Türe verraten!

Amphi 2010

Liebes Internet,

wie versprochen folgt nun mein Bericht zum letzten Wochenende in Köln. Irgendwie bin ich unerwartet an VIP-Zutritt zum Festival gelangt. Da ich mit drei anderen Freunden dort war, habe ich den Bereich mit eingeschränktem Zutritt jedoch nicht von innen gesehen – ein wenig bereue ich das auch. Aber immerhin weiß ich jetzt wo er sich befindet!

Unser Wochenende startete bereits am Freitag mit der Warm-Up Party. Hätten wir uns den Newcomer Wettbewerb vorher geschenkt, hätten wir uns einiges an Lärm und an Warterei sparen können. Haben wir aber nicht.

Bereits hier wird mir klar, wie viele Chancen ungenutzt blieben…

Die Party war jedenfalls genial! Ich würde fast sagen besser als alle schwarzen Veranstaltungen in Aachen zusammen. Tolle Musik – zwei Bereiche, viel zu gucken und vor allen Dingen: BESTE Stimmung! Man hat wirklich gemerkt, dass alle da waren um zu feiern und nicht weil sie sich irgendwem, z.B. einem DJ gegenüber, verpflichtet fühlen hinzugehen. Auch die Vorfreude auf die beiden kommenden Tage war irgendwie überall zu spüren. Vermutlich wurde es wohl auch deswegen recht früh wieder leerer – wobei, eigentlich wurde es nur nicht voller obwohl die Schlange immer länger wurde  – schließlich mussten auch wir uns unsere Kräfte noch gut einteilen.
Mich verließen bereits zu diesem Zeitpunkt die Kräfte meiner Füße. Zurück blieb ein kaum erträglicher Schmerz. Meine Chucks, die mich in den letzten beiden Jahren so treu begleitet hatten, waren dieses Mal irgendwie keine gute Wahl. Neues Modell.
Unser Vorsatz früh schlafen zu gehen hatte sich in dem Augenblick erledigt, in dem Kim durch Geschrei vor unserem Fenster an eben dieses gelockt wurde und dort Zeugin wurde, wie ein junger Kerl einen anderen mit voller Wucht gegen einen Zaun stieß. Er stand zunächst nicht auf und rührte sich nicht. Krankenwagen, Polizei und ein alles abstreitender Angreifer hieten uns noch recht lange wach.

Nach dem Frühstück lernten wir recht schnell unsere Putzfrau kennen. Ich nenne sie jetzt Brigitte, trotz ihrer vermutlich eher südländischen Abstammung. Sie kam ins Zimmer – ohne anzuklopfen – und wollte Dusche und WC putzen. Im WC konnte sie dies auch ohne weiteres tun, die Dusche war jedoch zu diesem Zeitpunkt – am Rauschen des Wassers in jeder Sprache zu erkennen – belegt. Den Satz

Die Dusche ist gerade besetzt.

hat sie jedoch offensichtlich auch beim zweiten Mal nicht verstanden. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sie dennoch einfach die Türklinke in die Hand nahm und herunterdrückte. Kim hatte abgeschlossen. Die Dame entschuldigte sich nicht, sondern ging zur nächsten Tätigkeit über: Mülleimer kontrollieren. Der im WC war leer. Der andere stand in der Dusche. Mittlerweile wundere ich mich, dass Brigitte nicht erneut versucht hat die Türe zu öffnen. Statt dessen ging sie auf unseren Vorschlag ein, dass sie einen leeren Beutel da lässt und wir den Müll vor die Türe stellen.

Der Festivalsamstag fing dann gut mit Miss Construction an und steigerte sich über Faderhead und Welle:Erdball um dann mit einem großartigen Konzert von And One seinen Höhepunkt zu finden. Es hat einfach Lust gemacht auf mehr. Na, wer kommt mit am 23.10.? 😉
Zum Ausklang besuchten wir noch die After-Show Party, wenn auch nicht besonders lange. Die Erschöpfung war einfach zu mächtig!

Der Sonntag bescherte uns ein weiteres Erlebnis mit Brigitte. Es war um 9 Uhr, also 30 Minuten vor dem planmäßigen Check-Out.
Ich stand direkt vor der Zimmertüre und föhnte mir die Haare, als die Türe wieder ohne Vorwarnung aufging. Brigitte erinnerte uns daran, dass wir ja abreisen. Ich hatte schon fast vergessen, warum ich meine Tasche vor dem Frühstück schon packen musste. Den Hinweis, dass wir dafür ja noch eine halbe Stunde Zeit haben hat sie wohl verstanden. Immerhin verließ sie das Zimmer direkt wieder. Doch so kann man sich irren: Wenige Sekunden später öffnete sich die Türe erneut- selbstverständlich ohne vorheriges Anklopfen. Brigitte war nun bewaffnet mit 4 Sets Bettwäsche und wollte diese auch unbedingt noch im Zimmer ablegen um sie nicht wieder mitnehmen zu müssen. Haben wir sie dann auch einfach machen lassen, sie hätte ja doch keine Ruhe gegeben…
Wir waren entsetzt und haben dies auch der Dame an der Rezeption mitgeteilt. Immerhin bei ihr sind wir auf Verständnis gestoßen.

Auf dem Gelände war der Welle:Erdball Film dann für Kim eine Art Pflichtveranstaltung. Den Anfang habe ich mir auch angesehen um dann zu Mono Inc. zu gehen. Ich wollte herausfinden, warum ich diese Band letztes Jahr so verdammt gut fand – es war mehr als nur die fantastische Musik – und ich sah es auf den ersten Blick:

Katha Mia.

Eine wunderhübsche Frau. Schlagzeug spielend und singend. Ein weiteres Highlight dieses Wochenendes also.

Es folgte eine längere Pause, die ich nutzte um jemanden zu treffen, den ich eher selten zu Gesicht bekomme. Meinen Vater.

Combichrist war klasse – wie immer. Weitere Blitzlichter gab es nicht, der Sonntag war einfach nur gut.
Wobei, eins habe ich noch mitgenommen, ein Wort vom ASP-Konzert: kunterschwarz. Toll!

Es war also ein wunderschönes, kunterschwarzes Wochenede. Reich an Erlebnissen, die ich gar nicht in Worte fassen kann, Chancen und Emotionen.

Ja liebes Internet, nächstes Mal gibt es dann wieder Neuigkeiten aus dem Alltag. Schließlich sind solche Veranstaltungen zu teuer, um sie öfters zu besuchen.
Bis bald!