Projekt „Gothic Friday“ – März: Konsumentin des „schwarzen Fächers“

Auch dieses Mal regen Robert und ShanDark die Teilnehmer ihres Blog Projektes dazu an, sich intensiv mit ihrer Verbindung zur „schwarzen Szene“ auseinander zu setzen. Nachdem es im letzten Monat um unsere Beziehung zur Musik ging – und das war schon eine harte Nuss – geht es nun um Passionen.

Diese Aufgabe ist so ganz und gar das Gegenstück zu dem „musikalischen Fragebogen“. Dort hatten wir alle unseren Leitfaden. Man wusste einfach wo man anfangen sollte.
Dieses Mal ist alles so verschwommen. Ich sitze vor einem leeren Bildschirm und bin ratlos. Passion, Leidenschaft. War nicht Musik schon Leidenschaft?

Irgendwie vermittelt der Auftaktartikel eine gewisse Erwartung eigene Produkte der Leidenschaft zu präsentieren.
Nun gehöre ich wohl nicht gerade zu den produktiven Anhängern der schwarzen Szene. Ich konsumiere sie. Mit Haut und Haar.

Ich könnte Musik machen. Könnte singen, Lieder schreiben. Instrumente spielen. Doch all das kann ich nicht. Ich liebe Musik. Ich genieße sie. Ich brauche sie. Und ich verehre sie.

Ich könnte meinen Traum leben und tatsächlich ein Buch schreiben. Der erste Versuch vor mehr als 10 Jahren sollte eine Gruselgeschichte werden. Morbide und sumpfig. Sie ist nie über 11 Seiten hinausgekommen. Statt dessen lese ich Bücher. Gibt man mir eins in die Hände, dauert es etwa 2 Tage und schon sind sämtliche Vampir-, Zauberer- und Hexengeschichten verschlungen.
Doch kein Buch hat mich jemals so geprägt, wie Hesses „Demian“.

Der Vogel kämpft sich aus dem Ei.
Das Ei ist die Welt.
Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören.
Der Vogel fliegt zu Gott.
Der Gott heißt Abraxas.

Über dieses Zitat komme ich auch zur Kunst. Ich könnte Bilder malen. Mit dicken Pinseln auf grober Leinwand. Sie wären wohl hauptsächlich rot, schwarz und weiß. Die schönste Farbkombination überhaupt. Aber auch hier bin ich eher Liebhaber. Das Zitat von oben wird für mich in diesem Bild verkörpert:

Leider kenne ich weder den Künstler, noch den Titel des Bildes.

Tatsächlich fotografiere ich gerne. Zwar habe ich eventuell ein ganz gutes Auge für eine gute Bildaufteilung – es gibt jedenfalls genügend Menschen, die dies behaupten –  jedoch fehlt das technische Talent und die Kreativität diesen Blick mit guten Motiven zu füllen und tolle Bilder daraus zu machen. Andere können das. Die Fotogräfin Elster zum Beispiel. Ihre Bilder sind unglaublich abwechslungsreich. Längst sind nicht alle Bilder „typisch schwarz“. Doch sie tragen alle ihre ganz eigene Handschrift, die ich so sehr mag:

Von verspielt bunt

über märchenhaft schön

bis hin zur düsteren Endzeitstimmung

Bei mir ist die Passion weniger etwas, dass sich an Ergebnissen messen lässt. Sie lässt sich auch nicht beschreiben. Aber ich kann diese Leidenschaft spüren. Sie beeinflusst meine Wahrnehmung, sie steuert mein Denken. Sie ist allgegenwärtig.

Und so konsumiere ich weiter. Mit Leidenschaft.

His Statue Falls

Es gibt schon merkwürdige Zufälle. Da habe ich doch in meinem letzten Beitrag zum GothicFriday noch über die eigentlich eher unbekannte Band „His Statue Falls“ geschrieben, und schon finde ich diese Band im Facebook-Profil einer ehemaligen Arbeitskollegin.

Für mich entdeckt habe ich die Jungs im Sommer 2009, recht kurz nach dem Amphi auf einem kleinen Festival. Roda Rock. Durch einen Freund kam es, dass ich da im Bierwagen stand und gezapft habe. Die meiste Zeit jedenfalls.

Vom Lineup kannte ich dem Namen nach nur eine Band. Aus einer anderen kannte ich  – wie sich herausstellte als er vor mir stand – den Gitarristen.
Und irgendwann, als es schon dunkel war, brachten mich ein paar schmächtige Jungs  – unrasiert und ziemlich bunt gekleidet – dazu Interesse an einer CD zu haben.
Peter und Co. mussten mir den Namen der Kerlchen immer wieder sagen, schließlich sogar übersetzen, damit ich ihn mir merken konnte. Vielleicht nicht unbedingt die beste Marketingstartegie so ein Name… wobei ich ihn jetzt auch so schnell nicht mehr vergesse.
Leider gab es eine CD zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mittlerweile gibt es sie und ich habe sie mir für verhältnismäßig viel Geld auch gekauft. Versandkosten sind eine Erfindung des Teufels!!!

Ein deutlich elekronischer angehauchter Remix dieses Albums steht derzeit zum kostenlosen Download zur Verfügung. Zum Reinschnuppern aber nur bedingt geeignet, weil die mich so faszinierende Härte doch fehlt. Es ist dieser spannende Mix aus spielerischen Klängen, klarem Gesang und den rauhen Anteilen.

Sollten His Statue Falls nochmal hier in der Nähe spielen: Ich geh hin! Schließlich konnte ich ihr Konzert im Bierwagen nur eingeschränkt genießen und würdigen…

Wer kommt mit? 🙂

Projekt „Gothic Friday“ – Februar: Musik und Leidenschaft

Puhhhh… der GothicFriday im Februar hat mir einen wirklich langen Beitrag abgerungen. Jetzt freue ich mich auf die Antworten der anderen.

Was bedeutet Musik für Dich? Wie wich­tig ist sie Dir?

Musik hat für mich mindestens zwei Bedeutungen. Zum einen ist sie Ausdruck meiner Stimmung, meiner Situation, meiner Gefühle, meiner Wünsche, Träume… und zum anderen beeinflusst sie mich, meine Taten und meine Emotionen.
Eine dritte Bedeutung wäre wohl die einer Gedächtnisstütze. Immer wieder erinnern mich Lieder an bestimmte Situationen oder an einzelne Menschen. Beim Durchsehen meiner Musiksammlung ist mir aufgefallen, dass genau diese Lieder meistens „szenefremd“ sind. Woran das liegt ist jedoch klar: Ich bin 26 und erst seit etwa 4 Jahren „in der Szene“. Da wäre z.B. das Lied „For You“ von den Disco Boys. Zu Studienbeginn, lief dieses Lied auf jeder verdammten Studentenparty. Oder „Bitch“ von Meredith Brooks. Hierbei muss ich jedes Mal an die ersten Mädels-Sauf-Abende mit Sambuca und Desperados denken. Katrin war da wohl 15 oder 16… Ein Beispiel aus der „Szene“ wäre dann Soilbleed von Grendel. Dabei kommt mir unweigerlich der Satz „Du hast ’nen Fetisch“ vom Amphi 2008 in den Sinn.

Wel­che Rich­tun­gen »schwar­zer Musik« hörst du? Nenne ein Bei­spiel, das für Dich deine Bedeu­tung des Genre am bes­ten wie­der­gibt.

Bei dieser Frage steigt in mir Unsicherheit auf, ob ich überhaupt „schwarze Musik“ höre… aber ja, ich höre sie.
Absolut genretypische Beispiele kommen jetzt nicht, aber Beispiele für das, was ich aus diesem Genre mag und auch benenn kann.
Zu meinen Lieblingen aus dem Bereich DarkWave gehören seit meiner Kellnerzeit Dead Can Dance. Einer der Stammgäste ist irgendwann auf die Idee gekommen mir einen ganzen Stapel CDs mitzubringen. Darunter neben zahlreichen Neubauten-Alben sowie einem von Ministry eben auch Dead Can Dance.
Depeche Mode ist doch noch irgendwie Wave oder gibt es vielleicht sowas wie SynthieWave?
And One, meine Festivallieblinge, hören bei mir auf den freundlichen Namen „Elektroschlager“.
Dann wäre da noch DarkRock, wozu ich Mono Inc. zähle. ASP lässt sich hier vielleicht auch einordnen. Ist ja schon irgendwie rockig.
Außerdem bin ich ein großer Freund des Aggrotech, was ja heute komplett unter den Namen Industrial fällt, also Combichrist, Angelspit, Nachtmahr, Grendel und Co., wobei ich mich mit Noise dann eher so gar nicht anfreunden kann und Agonoize aus Prinzip nicht mag. Ich steh auf diese düstere, agressive Endzeitstimmung, die von dieser Musik ausströmt. Genau diese Stimmung hat mich früher auch an den Diskotheken in Blade und Matrix fasziniert.
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=8WUBLMPkMoM]
Und da Rammstein von der schwarzen Szene ebenfalls beansprucht wird, gehört wohl auch die Neue deutsche Härte zu meinen bevorzugten Genres. Für mich war das eigentlich immer Metal…

Wie wür­dest deine musi­ka­li­sche Lauf­bahn beschrei­ben? Über wel­che Rich­tung der Musik bist Du in die Szene gekom­men, wel­che hast hin­zu­ge­won­nen, wel­chen hast du abge­schwo­ren und was hörst du heute?

Angefangen hat alles mit Metallica. Wobei ich das in der Grundschule noch nicht selbst gehört habe, aber geprägt hat es mich wohl 😉 Außerdem gab es Rammstein, andauernd lief dieses tolle Lied im Fernsehen, im Musikvideo waren kleine Mädchen im Käfig – Engel.
Ein anderes, wirklich faszinierendesVideo war das, von diesem Verrückten der wild durch eine Tunnelröhre hüpft. Ich saß vor dem Fernseher und musste mir das einfach ansehen und anhören.
[youtube=
http://www.youtube.com/watch?v=wmin5WkOuPw]
Und dann verirrte ich mich. Ein bisschen Pop (Janet Jackson und andere, über die ich nicht schreiben werde obwohl ich sogar ein Konzert besucht habe) fesselte mich für ein jahr oder auch zwei. Kurz darauf dann, weil es alle coolen Leute hörten – wir waren wohl 14 oder so – fand ich PunkRock total super. Bis ich anfing zu Parties und in Diskotheken zu gehen. Da kam dazu dann Dance. Diese tolle Musik, bei der etwas Bass, eine einschlägige Melodie und ein bisschen harmonischer Frauengesang, alternativ ein alter Klassiker, zu einem Lied vermischt werden. Ein neueres Beispiel:
[youtube=
http://www.youtube.com/watch?v=dU4mTdQiVNM]
2003 kam ich dann selbst endlich zum Metal. Ich liebte Metallica, Motörhead, Iron Maiden, Korn, Manson, … und in der guten alten Rockfabrik habe ich mich gefreut, wenn der DJ gegen 1 Uhr einen kurzen Ausflug zu Prodigy und den Chemical Brothers machte. Außerdem besuchte ich Mittelaltermärkte, feierte Halloween auf Burg Satzvey und fand die Musik von In Extremo, Schandmaul und ähnlichen Künstlern einfach super.
Mein erstes Festival besuchte ich mit 21 – Rock am Ring  – und ich war glücklich. Dort habe ich dann auch Marilyn Manson, Depeche Mode, Metallica,Korn, In Extremo (mit kurzem Stromausfall), Schandmaul und Apocalyptica live gesehen. War schon eine tolle Zeit mit den blauen Flecken nach dem Nightlife.
Irgendwann lernte ich dann den „Antihelden“ kennen und kam so zu Das ich und Combichrist. Und von da ging die Reise dann weiter, erstmal via YouTube und LastFM, dann über ein kleines Combichristkonzert und schließlich in den Clubs. Schöne Parties sind das. Und auch wenn mindestens ein DJ in meinem ersten Beitrag zu diesem Projekt eher schlecht weggekommen ist: Ich mag diese kleinen schwarzen Veranstaltungen. Die Musik ist toll und mittlerweile kenne ich dort so viele nette Leute, dass mir die paar Zicken mit ihren dummen Sprüchen einfach egal sind. Ich fühle mich dort wohl.
Komplett abgeschworen habe ich in all den Jahren vermutlich nichts. In der richtigen Gesellschaft – und dazu zählen dann die Freunde, die ich auf meinem langen Weg zur Schwarzen Szene gefunden habe – kann ich zumindest zu jeder Musik feiern. Ich habe lediglich die Favoriten neu verteilt.

Wie und wo hörst du Musik am liebs­ten?

Da gibt es kein allgemein gültiges Rezept. Es kommt sowohl auf meine Stimmung, als auch auf die Musik an. Dead Can Dance genieße ich z.B. am Liebsten mit grünem Tee, sitzend im Wohnzimmer. Mono Inc. gefällt mir live am besten. Warum wird wohl in meinem letzten Konzertbericht besonders deutlich. Combichrist und Konsorten gehören in den Club, denn dazu muss getanzt werden!
 Und alles passt in mein Auto – die entsprechende Laune vorausgesetzt. Auch laut über die Anlage im Wohnzimmer oder die kleinen Soundsticks im Büro ist super. Wenn ich nicht alleine bin ist die Kombination aus Sennis, MacBook und iPhone mit Remote genau das Richtige.

Wel­che Musik hörst du außer­halb der typi­schen dunk­len Musik noch?

Alles, was ich auf meinem Weg zur typisch dunklen Musik entdeckt habe und bald auch wieder Karnevalsmusik. Ich liebe diesen Brauch.
Außerdem bin ich 2009 auf eine Nachwuchsband aufmerksam geworden während ich für die Festivalbesucher Bier zapfte. Wir haben unser kleiner Bitburgerkarussel l beben lassen. Wikipedia sagt dazu Electrocore, hört selbst was His Statue Falls für eine bizarre Musikkombination produzieren:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=srMOjDql8zE]

Mal ange­nom­men, Du könn­test ein Instru­ment spie­len, hät­test eine tolle Stimme und wür­dest zusam­men mit Freun­den eine Band grün­den. Wel­che Rolle in der Band wäre Deine?

Wenn ich eins davon könnte, dann wäre das Bass spielen. So ein Ding würde mir jedenfalls gut stehen. Und vermutlich wären wir eine Metal Band…

Nenne 5 dei­ner Alben die für Dich unver­zicht­bar mit Szene ver­bun­den sind.

„Unverzichtbar mit der Szene verbunden“ passt zwar nicht so ganz, aber es sind Alben, die derzeit in meinem Auto liegen:
– Mono Inc. – Pain, Love & Poetry
– Rammstein – Liebe ist für alle da
– Combichrist – Everybody Hates You
– ASP – Weltunter
– Eisbrecher – Sünde

Wel­che musi­ka­li­schen Eigen­schaf­ten hat für dich das ideale Lied?

Es gibt nicht DAS ideale Lied. Je nach eigener Stimmung, Ort oder Situation muss es einfach anders sein. Und selbst wenn dieses eine Lied zu allem passen würde, würde es wohl auch nie passen…

Wel­che Band oder wel­chen Musiker/in wür­dest Du gern mal inter­viewen und auf wel­che Fragen musst Du dabei unbe­dingt eine Antwort haben?

Keinen. Wenn ich diese unglaublich plagenden Fragen hätte, dann würde ich sie wohl einfach stellen. Eine grandiose Eigenschaft an der schwarzen Szene ist ja schließlich, dass sie so persönlich ist und auch die Künstler irgendwie alle greifbar. Zumal die Distanz durch das Internet ja immer weiter abgebaut wird. Mich würde es nicht wundern, wenn Steve Naghavi oder Till Lindemann auch einmal an diesen Blogprojekt teilnehmen.
Ich hab Joe Letz 2009 in Köln gefragt, ob er einen Freund auf seinem Schlagzeug spielen lässt. Er hat es gemacht! Ist das nicht ein Beweis dafür, dass die Distanz gar nicht vorhanden ist?

Wer oder was reprä­sen­tiert für die Dich die Zukunft der »schwar­zen« Musik?

Ich hoffe, dass sich die schwarze Szene weiterhin so vielfältig entwickelt, wie bisher und die schwarze Musik wird in der Zukunft von gegenwärtigen und zukünftigen Künstlern gespielt. Die Zukunft der schwarzen Musik und der gesamten Schwarzen Szene wird also für mich hoffentlich – mit den Worten von ASP – KUNTERSCHWARZ!

Bewegungsdrang

Ich glaube, ich bin krank.
Seit nunmehr drei Wochen überkommt mich Sonntags ein nie gespürter Bewegungsdrang.

Ich würde dann gerne laufen gehen, lasse es aber, weil ich aufgrund meines jahrelangen Stillstandes ohnehin nicht weit komme. 2008 habe ich das mal ausprobiert. Meine vorhandene Kondition würde den mächtigen Bewegungsdrang nicht stillen können.
Oder schwimmen. So richtig Bahnen schwimmen. Aber hier gibt es irgendwie auch keine einfache Schwimmhalle. Außerdem haben die „normalen mit eckigem Becken“ ja zumeist so blöde Öffnungszeiten.

Also sitze ich dann zu Hause und ärgere mich. Bin zappelig und versuche die Energie in Lernmotivation umzuwandeln. Irgendwie.

Meine Mutter würde mir jetzt zu Yoga raten:

Mach doch das Sonnengebet. So oft, bis du zur Ruhe gefunden hast, dann kannst du dich auch konzentrieren…

Einen Versuch wäre es ja eigentlich wert…

Projekt „Gothic Friday“ – Januar: Wie bist du in die Szene gekommen?

Letztes Jahr habe ich mehrfach probiert an dem Blogprojekt „Freitagsfüller“ teilzunehmen. Es ist mir nicht regelmäßig gelungen und schnell auch ganz gescheitert. Jede Woche am gleichen Tag einen Artikel reinsetzen – unmöglich.
Und genau aus diesem Grund finde ich das Konzept des „Gothic Friday“ richtig gut. Einmal im Monat, 2 Wochen Zeit den Beitrag zu verfassen.

Mit dem Jahresanfang kommt also zunächst der persönliche Szenebeginn.

Diese „schwarze Szene“ ist etwas sehr merkwürdiges:
Sie beschwert sich über die Intoleranz der „Anderen“, ist aber selbst nicht besser.
Neue Gesichter werden lange Zeit skeptisch beobachtet.
Wenn man zu Musikstücken tanzt, obwohl man sie man zuvor noch nie gehört hat, kommen sogar abfällige Kommentare des DJs.
Neue Weibchen werden von den Szenedamen besonders kritisch beäugelt: Die klauen uns die wenigenMänner, die es hier überhaupt gibt.

Ich mag die Szene nicht. Ich mag dieses Gerede und die dauernde Konkurrenz von Parties sowie DJs nicht. Ich möchte einfach nur dahin gehen und feiern können, mit meinen Freunden quatschen, neue Leute kennenlernen und mich nicht für alles, was die „Szene“ irgendwie kennzeichnet rechtfertigen müssen. Egal ob das Musik, Kleidung, Haarfarbe, Freunde, Einstellungen, etc. sind. Und rechtfertigen möchte ich mich schon gar nicht denen gegenüber, die sich selbst als Szenemitglied ansehen.

Von meinem – bis heute wohl bewusst nicht vollständig abgeschlossenen – Einstieg in die „schwarze Szene“ gibt es zwei Versionen.

Die offizielle:
In der 11ten oder 12ten Klasse haben wir im Deutschunterricht Gottfried Benns Morgue Lyrik durchgenommen. Diese hat mich so sehr fasziniert, dass ich im Internet weitere Recherchen angestellt habe und so auf die musikalische Inszenierung dieser Gedichte durch Das Ich gestoßen bin. Von da habe ich meine Fühler dann in alle Richtungen dieser Musikszene ausgestreckt. Sowohl harmonisch elektronischer Art wie z.B. Depeche Mode, die ich zuvor auch schon bei Rock am Ring live gesehen hatte, als auch elektronisch brutalerer Art, wie etwa Combichrist und wirklich poppiger Art wie sie bei And One zu finden ist.

Metal-Streuselkuchen

Der eigentliche Einstieg jedoch, hörte „damals“ auf den Namen Antiheld.
Und der Übergang war nicht so schwer. Ich war eine musikalisch nicht eindeutig orientierte Seele. Bin mit Metal und Rock aufgewachsen, habe einen Ausflug in den Dance-/House-Sektor gemacht (davon ein Bild zu zeigen wäre sozialer Selbstmord) um mich dann wieder im Bereich Metal niederzulassen. Die Musik aus den Discotheken in Filmen wie Blade und Matrix fand ich immer toll, wusste aber nicht, wo sie hingehört. Mittlerweile weiß ich das und bin glücklich damit. Aber ich habe den Weg nicht selbst gefunden.

Und wo ist sie jetzt, diese "Szene"?

Ich verdanke ihm so viel und habe doch alles riskiert  – und dabei verloren.

Kopfbombe

Nur weil ich so schrecklich internetsüchtig bin, sitze ich überhaupt am Rechner. Außerdem muss ich zum Tippen ja nicht zwangsläufig auf den Monitor gucken. Ich starre bei meinem 4 Finger-Suchsystem ja ohnehin zumeist auf die Tasten.

Da wird man morgens eingentlich ganz sanft mit einem Lichtwecker behutsam aus dem Land der Träume gelockt und eines Tages läuft es so viel anders:

Langsam aber sicher wird der Wecker heller. Und zeitgleich zum Erwachen ist da dieser Schmerz. Rechts oben sitzt er. Und solange die Augen geschlossen bleiben, verharrt er dort auch. Aber wenn man sie öffnet und ein wenig Licht wahrnehmen lässt, breitet er sich im sofort aus. Explosionsartig zerreißt es fühlbar die gesamte rechte Gehirnhälfte.
Ein Blick in den Spiegel straft dieses Gefühl lügen. Der Kopf sieht normal aus. Zerzauste Haare. Ein wenig blass vielleicht. Wie immer. Aber keine Anzeichen von Zerstörung.
Es sind ja noch ein paar Minuten bis zum Klingeln. Also Geduld. Doch schon mit dem ersten Ton wird der Schmerz erneut zur Detonation gebracht.
Medikamente sollten jetzt eigentlich die Arbeitskraft sichern. Ein wenig legales Doping. Doch auch nach gut einer halben Stunde sind die Effekte von Licht und Ton umwerfend. Lähmend.

Erst einen Wirkstoff und viele Stunden später stellt sich so etwas wie Konstanz ein. Das Tastendrücken des Froschkönigs, seine Telefonate sowie das Tageslicht bringen den lokalen Schmerz rechts oben nicht mehr aus der Ruhe. Er bleibt einfach dort sitzen und springt nur noch beim grell weißen Anblick des Schnees oder dem Geschirrklappern in der Küche auf.

Nun sitzt er weiter dort an seinem Platz. Gut sichtbar, aber unauffällig. Und die Hoffnung ist da, dass er mich diese Nacht einfach verlässt.

Oh du fröhliche!

Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr mir dieser Schnee auf die Nerven geht.

1. Andauerndes Schneeschaufeln. So viel Sport treibe ich das ganze Jahr über nicht. Und möchte ich auch gar nicht!

2. Rutschgefahr beim gehen, laufen und fahren. Die Schrecksekunden sind nicht mehr einfach zu zählen.

3. Parkplatzsuche ist Krieg! Und Krieg ist bekanntlich etwas negatives. Nichts wünschenswertes.

4. Trotz pünktlichster Bestellung sind diverse Geschenke noch immer nicht hier angekommen. Stecken wohl auch im Schnee fest.

5. Auch wenn es eigentlich nur ein beliebiger Anlass ist, sich mit der gesamten Familie zusammezurotten, ist mir dieses Fest doch irgendwie wichtig. Zu nahezu keinem anderen Anlass, außer eventuell dem Geburtstag meiner Oma, sehe (und höre!) ich sie nahezu alle gleichzeitig. Und dieses Jahr war das anders.

Witterungsbedingt war eine Fahrt zu Oma/Mama nicht möglich. Ich habe also eine neue Form von Heilig Abend kennengelernt.

Es ist so angenehm zu wissen, dass das nächstes Jahr wieder etwas normaler abläuft. Der Mensch ist und bleibt eben ein Gewohnheitstier.

Küss die Sonne!

Was müssen unsere Nachbarn bloß denken? Da steht schon wieder ein anderer Peugeot vor unserer Türe.

Küss die Sonne!

steht auf dem grauen 207 CC. Oh ja! Sonne, warm – das wäre jetzt schön.

Küss die Leitplanke!

war wohl unser Motto letztes Wochenende. Wir, das sind das kleine Schwarze und ich.
Einsam und verlassen standen wir auf der Autobahn, mitten auf einer Eisfläche. Dem Kleinen ging es wohl nicht schnell genug. Es hat nicht verstanden, dass man bei diesem komischen weißen Zeug auf der Autobahn langsam fahren muss und war dann wohl trotzig, als es das dennoch tun musste.

Nun muss ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Auto mit Stufenheck fahren. Und das bei dieser Parkplatzsituation!

Viel schöner wäre das doch bei 20°C und Sonnenschein. Und Urlaub natürlich. Nicht für den Weg zur Arbeit und zurück im Schnee.

Apropos…

…weiße Weihnacht:
So heißt mein Lieblings-Weihnachtstee.

Ich mag es nicht, wenn ein Tee so stark nach Zimt und Co. schmeckt. Und genau das tun die meisten „Weihnachtstees“. Und dennoch möchte auch ich in der kalten – und derzeit auch sehr weißen – Adventzeit zum Stollen einen mollig warmen, passenden Tee trinken. Ausnahme gefunden. Bei TeeGschwender.

Dieser weiße Tee schmecht lecker vanillig, fast wie Vanillekipferl. Und kein bisschen nach Zimt! Luxus pur.

Wer Tee mag:
Unbedingt probieren!!!