Kochbücher – Essen für’s Auge

Ich liebe Kochbücher!

Wenn man nicht weiß, was man kochen soll, keinen Hunger hat und trotzdem Ideen für den Einkauf braucht, ist ein Kochbuch irgendwie der beste Anreiz. Schöne bunte Fotos, tolle Beschreibungen. Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen und man bekommt gleich Appetit.

Mein erstes habe ich mit meinem ersten Kesselset – einer Treueprämie von E-plus – bekommen und war das „Kochen für Freunde“ von Jamie Oliver. Ein anderes, ebenfalls von Jamie, habe ich mir gekauft, weil ich mit meinem Physiker zusammen mal einen Kuchen daraus gebacken habe.

Kochen für Freunde

Kochen für Freunde

Bei beiden Büchern fand ich den Schreibstil eigentlich echt ätzend!

Wie kann man nur Rezepte im Fließtext schreiben?!

Fließtextrezept

Fließtextrezept

Dazu kamen dann noch einige Kochbücher, die ich bei Oma und Mama als Dauerleihgabe ergattern konnte. Und das bofrost*-Kunden-Kochbuch habe ich von meiner Tante mal zu Weihnachten geschenkt bekommen – ist schließlich ein Rezept von ihr drin… (Übrigens hat sie auch ein tolles Rezept-Blog)

Selbst gekauft habe ich mir dann wieder „Born to cook 2“, vom Küchenbullen Tim Mälzer.

Born to cook 2

Born to cook 2

Eins meiner liebsten Kochbücher!
Ich habe es kennengelernt, weil wir es mal der Mutter eines (Ex)Freundes geschenkt haben. Mir gefiel dabei besonders diese kleine „Timeline“ am oberen Seitenrand bei jedem Rezept. Als Anfängerin hat mir das wirklich geholfen, mich in der Küche zu organisieren.

Übersichtliche Leiste

Übersichtliche Leiste

Daraus hab ich auch schon richtig viel gekocht:

  • scharfe Spaghetti im Papier (gehört inzwischen zu meinen Standardgerichten)
  • Club-Sandwich (2 mal gemacht, und sicher bald wieder)
  • Yorkshire-Puddings (tolle Technik, mir hat’s geschmeckt, dem Froschkönig nicht)
  • gefüllte Portobellos
  • Doppeltes Grillfilet (wirklich auf dem Grill, wird bald wieder gemacht, dann hoffentlich mit besserem Timing…)
  • Spanische Rouladen (Weihnachten 2011)
  • Tims Nudelsalat (mal für einen Geburtstag, noch in Aachen – wurde gut gegessen)
  • Käsegrieß (auf speziellen Froschkönigwunsch – absolut misslungen, oder einfach nicht unser Geschmack)

Und natürlich habe ich beim Ausprobieren einfach viel gelernt. Das Buch ist außerdem voll mit wertvollen Tipps, auf was man beim Kochen grundsätzlich so achten sollte/könnte.

„Born to cook 2“  ist also das erste von drei Kochbüchern, die mir besonders gut gefallen.

Das zweite ist „Weber’s Grillbibel“.

Weber's Grillbibel

Weber’s Grillbibel

Als feststand, dass wir umziehen, stand für mich auch fest, dass es hier einen Weber-Grill geben wird. Und ganz schnell kam dann auch der Wunsch nach diesem Kochbuch.
Meine Mutter hat es mir dann zur „Hauseinweihung“ geschenkt.

Ich gebe meine Grillbibel nie wieder her!

Mal davon abgesehen, dass ich ohne wohl kaum auf die Idee gekommen wäre, die Kohle vollständig auf eine Seite zu schieben und auch den Deckel kaum anzuwenden wüsste, sind da richtig tolle Rezepte drin.

Grilltechnik

Grilltechnik

  • Mein Lieblingstipp ist der, bei einem Brathähnchen Kräuterbutter unter die Haut zu reiben.
  • Auch auf die Cajun-Gewürzmischung möchte ich nicht mehr verzichten, darüber habe ich hier auch schon gebloggt.
  • Gegrillt schmeckt Spargel sogar mir, und der Froschkönig freut sich, dass er eins seiner Lieblingsgerichte ab und zu auch von mir bekommt
  • Im Dezember ein ganzes Hähnchen grillen war schon cool…
  • Mais mit einer zuckrigen Kruste ist schon etwas besonderes
    Gegriller Spargel

    Gegriller Spargel

    Hähnchen verfeinern

    Hähnchen verfeinern

Seit gestern besitze ich jetzt noch ein drittes, absolut empfehlenswertes Kochbuch:
„Jamies 30-Minuten-Menüs“

Jamies 30 Minuten Menüs

Jamies 30 Minuten Menüs

Schon wieder Jamie Oliver? Dabei soll doch der Schreibstil so doof sein?

Hier wurde dazugelernt!

Das Buch ist nicht mehr in durchgehendem Fließtext, sondern die Menüs (immer 2-3 Gänge) sind klar in die einzelnen Arbeitsschritte unterteilt.

Übersichtlich gegliederter Text

Übersichtlich gegliederter Text

Mit etwas Übung und entsprechenden Hilfsmitteln (z.B. einer Küchenmaschine) ist wohl tatsächlich alles in 30 Minuten machbar.
Meine Mutter hat auch schon einiges davon ausprobiert. Von ihr habe ich übrigens auch dieses Buch geschenkt bekommen. Weil ich bei ihr schon mal etwas daraus serviert bekommen habe und sie eben schon einiges daraus ausprobiert hat. ich weiß zumindest von 3 Gerichten, wobei sie die Nachspeise meistens weglässt:

  • Das Steak-Sandwich, hier hat sie die Beilagen komplett weggelassen
  • Gebratene Jakobsmuscheln mit sußem Chilireis und grünem Gemüse (wobei sie die Jakobsmuscheln durch Garnelen ersetzt hat, macht sie sich wohl öfters)
  • Superschnelle Hackfleischpfanne, Odenkartoffeln, ein Traum von Salat und weiße Bohnen mit Speck (das durfte ich bei ihr genießen, es gab allerdings Baguette statt Kartoffeln)

Ich werde in der nächsten Woche wohl „Räucherlachs, Kartoffelsalat mit Dill, Rote Beete & Hüttenkäse, Roggenbrot & selbstgemachte Butter“ ausprobieren. Die Butter kommt dann aber fertig aus der Kühltheke und das Roggenbrot natürlich vom Bäcker.

Wird bald gekocht

Wird bald gekocht

Manchmal koche ich einfach richtig gerne. Also nicht nur Bilder gucken.
Ich würde gerne mal ein Kochbuch komplett „durchkochen“. Alles mal ausprobieren.

Wenn ich irgendwann viel Zeit hab, mache ich das vielleicht. Und dann blogge ich darüber.

Wie war das noch gleich mit der Emazipation?

Irgendwann – als ich ihm kundgetan habe, dass ich mir im Kino irgendeinen Twilight-Teil ansehe – meinte mein lieber Blogpate mal zu mir, dass er und seine Freundin mich re-emanzipieren müssten.

Gerade habe ich den Herd geputzt, denke darüber nach, ob diese Ceran-Feld-Reiniger etwas nützen. Gleichzeitig überlege ich, was ich uns heute leckeres koche.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass der Froschkönig im mittleren Management arbeitet und ich eine unterbezahlte Krankenschwester bin, kommt man bei einer sehr altmodischen Rollenverteilung an:

Er bringt das Geld nach Hause, sie steht am Herd.

Brauche ich so eine Re-Emazipation vielleicht wirklich. Bin ich unselbstständig und füge mich in alt hergebrachte Rollen?!

Ich glaube nicht.
Ich glaube eher, dass es eine weitere Stufe der Emanzipation ist, alte Rollenmuster nicht mehr stur abzulehnen sondern einfach das zu machen, worauf man Lust hat. Und sei es dann auch mal zu kochen, zu putzen und all die anderen Dinge, die Frauen so machen.

Womit er aber Recht hat, ist Twilight.
Ich bin den Büchern verfallen. Und die sind sowas von emanzipations“feindlich“:

Bella sieht sich als alleine nicht lebensfähig und schwach. Statt ihre eigenen Stärken zu entdecken unterwirft sie sich ihrem Vampir und dem Wunsch selbst einer zu sein. Auf dessen Erfüllung wartet sie geduldig und gibt sich selbst zwischenzeitlich sogar für ihr ungeborenes „Kind“ auf.
Erst durch die Verwandlung ist sie in der Lage selbst auf sich Acht zu geben. Doch auch dann macht sie das nicht. Sie macht, was die neue Familie von ihr erwartet. Aber sie hat ja die Ewigkeit Zeit, sich doch noch selbst zu verwirklichen.

Das hier soll jedoch keine Rezension der Bücher sein, ich will mich jetzt gar nicht wieder damit beschäftigen. Es reicht ja schon, dass ich bereits sehnsüchtig auf die DVD-Box (am liebsten alle Filme nochmal als Extended-Version) warte.

Also zurück zur Emanzipation:
Und eigentlich mag ich da auch gar nicht mehr so viel zu schreiben.
Also Schluss jetzt. Emanzipiere ich mich doch mal von der Erwartungshaltung, dass jeder Artikel ein vernünftiges Ende… 😉

Das riecht gar nicht nach Buch!

Zwei Wochen ist es jetzt her, dass der Froschkönig mich mit einem kindle überrascht hat. Das wichtigste vorneweg:

Tolles Teil!

Meine neue Bücherei

Und trotzdem versuche ich kritisch zu sein. Das gute Stück ist an dem Tag hier angekommen, an dem der neue kindle paperwhite erschienen ist. Als mir der Froschkönig schon im Sommer mal davon erzählt hat, war ich ja eigentlich hin und weg. Wollte am liebsten dieses leuchtende Ding haben.
Wegen der Vorbestelloption meinte er direkt, dass wir meinen kindle ja auch zurückschicken könnten, und er mir dann einen paperwhite bestellt. Ich habe drüber nachgedacht. Habe meinen kindle ein paar Tage getestet und einiges festgestellt:

  1. Touch-Funktion
    1. Touch wäre schon toll!
      Die Handhabung der „Tastatur“ macht wenig Freude. Dieses Bediending erinnert mich an die Bedienung meines ersten Navis. Pfeiltasten, mit denen man Buchstaben auswählen muss um dann in der Mitte zu bestätigen.
      Mit meinem kindle lange Buchtitel eingeben oder nach langen Textpassage suchen macht also wenig Freude.

      Einhandbedienung

    2. Touch darf es auf keinen Fall haben!
      Mit Touch fallen ja automatisch die 4 „Blättertasten“ an den Seiten weg.
      Ich wollte einen kindle haben, weil ich es immer unbequem finde Bücher im Liegen zu halten. Und ich lese hauptsächlich im Liegen. Durch diese schicken Tasten, kann ich meine neue Bibliothek mit einer Hand festhalten und gleichzeitig umblättern.
      An die „Blätterzonen“ auf dem Touch-Display käme ich mit meinen Händen (und speziell sehr kurzen Daumen) nicht dran.
  2. Beleuchtung
    1. Beleuchtung wäre genial
      Ja, wäre sie. Man stelle sich einfach mal eine Autofahrt bei Nacht vor. Ich bin beim Froschkönig gerne Beifahrer und lese dann auch gerne. Da macht mir die Dämmerung dann irgendwann gerne einen Strich durch die Rechnung.
      Außerdem ist meine Leselampe am Bett so hell, dass ich jedes Buch zur Seite legen muss, wenn der Froschkönig seinen Dornröschenschlaf einfordert.
      Die paperwhite-Beleuchtung verspricht ja den Partner nicht mehr zu blenden.
    2. Beleuchtung brauche ich eigentlich nicht.
      Ich habe eine gute Leselampe am Bett. Und warum soll ich noch lesen, wenn mir der Froschkönig Gesellschaft leistet?!
      Lange kann ich bei Autofahrten auch nicht lesen, weil mir dann doch etwas mulmig wird. Und was ich im Auto meistens lese, sind meine Studienbriefe. Da pdf-Dateien aber auf beiden Readern gleichermaßen ungünstig dargestellt werden und ich auch gerne bunt drin rumkritzele, kommt dafür keiner der beiden in Frage.

      Vergleich von Buch und kindle

  3. Mehr Kontrast braucht mein E-Book-Reader nicht
    Der paperwhite verspricht ja auch einen besseren Kontrast. Das glaube ich gerne. Bei schlechter Beleuchtung ist der Kontrast von meinem schon nicht soooo toll. Aber verglichen mit einem Buch auch nicht wirklich schlechter.
    Ich hätte ja noch gerne getestet, wie sich das denn nun im Sonnenlicht verhält, aber die Sonne will seit gestern nicht mehr so wirklich mit mir spielen.
    Mir reicht es aber so, wie es ist.

    Buch mit einer Hand

  4. Das Ding ist einfach richtig handlich.
    Wenn ich daran denke, wie unbequem ich Bücher doch oft finde…
    Liegt man auf dem Rücken, braucht man auf jeden Fall beide Hände. Auf der rechte Seite liegend kann man die rechte Buchseite oft nicht gut lesen, auf der anderen Seite ist es umgekehrt…
    Dicke Bücher sind schwer, so dass man im Sitzen eher den Kopf nach unten neigt, als das Buch hoch zu halten, der Nacken schmerzt.

    Filztasche für meine Bücherei

  5. Das Ding ist klein!
    Im Gegensatz zu Büchern mit mehr als 100 Seiten, ist mein kindle auch in meiner Handtasche ein toller Begleiter. Bei Dawanda habe ich mir in Fiehnchens Hobbywerkstatt eine schöne Tasche dafür bestellt und bin richtig zufrieden. Da konnte ich mir diese Woche im Nachtdienst sogar aus mehreren Büchern eins aussuchen, das ich lesen wollte.
  6. Es riecht nicht nach Buch!
    Es fühlt sich nicht so an, sieht auch nicht so aus, und hört sich auch nicht so an.
    Mit unserem ehemaligen Stationsarzt kam mir die Idee, dass es doch ein tolles Feature wäre, wenn auf der Vorderseite ein kleine Düse und ein kleiner Lautsprecher wären. Bei jedem Umblättern sollte dann ein „Blätterton“ abgespielt und über die Düse ein Hauch eines „Buchseitenparfums“ versprüht werden.
  7. Einzelne Bücher können nach dem lesen nicht mehr einfach verliehen oder verschenkt werden.
    Was soll ich da noch zu sagen? Ich habe letztes Jahr so viele Bücher von meiner Nachbarin ausgeliehen und gebe englische Bücher immer gerne an meine Mutter weiter. das kann ich mit meinem kindle einfach nicht und das finde ich schade.
    Aber die Autoren sollten sich ja darüber freuen, schließlich werden gute Bücher dann nicht einfach weitergereicht, sondern öfter gekauft.
    Wenn sich diese Tatsache nun noch deutlicher im Preis bemerkbar machen würde, wäre das toll.
  8. E-Books sind oft nicht billiger
    Leider sind die kindle-Versionen vieler Bücher oft nur sehr wenig oder gar nicht billiger, als das Buch zum anfassen. Das finde ich einfach schade. Wie oben bereits geschrieben, werden dadurch sicher weniger Bücher verliehen. Wenn also sonst 3 Leute ein gedrucktes Exemplar eines Buchs gelesen haben, kaufen sich also so eher 2 Personen das E-Book und Nummer drei ist es zu teuer.
  9. Die Leihbücheri wäre ja ein nettes Feature, aber…
    …der Froschkönig und ich teilen uns eine Prime-Mitgliedschaft, dafür zahle ich auch brav die Hälfte. Sie läuft allerdings auf ihn. Und somit bin ich nur Gast und darf keine Bücher ausleihen, dabei hat er ja gar keinen kindle.

Fazit:

Ich möchte mit meinem kindle lesen. Und das bei recht guter Beleuchtung. Ich habe nicht vor, viel darauf zu tippen. Bücher suche im mir sogar eher über meine Amazon-Website aus. Irgendwie steh ich auf die bunten Buchcover als Entscheiungshilfe 😉 Und mehrere Tabs öffnen können mag ich beim Bücher shoppen auch.
Daher ist für mich der kindle 4 wohl genau richtig. Und 50€ Mehr, um vielleicht 2 Mal im Jahr eine Beleuchtung zu vermissen, weil ich gern noch bei Mondschein im Garten lesen will? Das lohnt sich nun wirklich nicht.

Wenn man nun aber auch regelmäßig im Dunklen lesen möchte, wäre der kindle paperwhite wohl die bessere Entscheidung.
Ebenso, wenn man Fachbücher damit liest, in denen man auch mal eigene Anmerkungen macht, etwas markiert oder einfach nur nach einzelnen Textpassagen sucht.

Und wer auf prall gefüllte Bücherregale und das „Gefühl Buch“ (be)steht, sollte einfach bei der Druckversion bleiben. Sicher auch die günstigste Alternative.

Tschick

Tschick, so heißt das Buch, das ich bis vor ca. 2 Minuten gelesen habe.

Tschick, ist das eine merkwürdige Schreibweise von „schick“ oder vom englischen „chick“?
Weder noch, es ist der Spitzname von Andrej Tschichatschow.

Um ehrlich zu sein fand ich das Buch anfangs öde. Jetzt bin ich froh, dass ich es nicht nach den ersten 20 Seiten weggelegt habe. Mir war kurzzeitig danach. Jetzt kann ich nicht sagen, wann der Wendepunkt kam. Wann die Langeweile durch fesselndes Interesse ausgetauscht wurde. Aber es ist passiert. Irgendwo zwischen langweiligem Gerede über Spitznamen, Beyonce und einer Autobahntankstelle hat es mich in seinen Bann gezogen und erst losgelassen, als ich die letzte Zeile gelesen habe.

Es geht um geklaute Autos, um einen Schweinetransporter, eine Sprachtherapeutin, die Verwendung einer Armbanduhr als Kompass, Brombeeren, Leben auf anderen Planeten, einen Sessel im Pool und natürlich um das erste Mal verliebt sein.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch bald hunderte Schüler im Unterricht lesen müssen. So wie ich in der 5ten oder 6ten die „Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün und irgendwann später „Die Einbahnstraße“ von Klaus Kordon lesen musste.

Es ist so unglaublich abenteuerlich und kaum vorzustellen, dass es tatsächlich Schüler geben könnte, die in den Sommerferien genau das erleben. Aber irgendwie haben wir doch in der 8ten Klasse alle davon geträumt mal etwas richtig aufregendes zu erleben. Und auch wenn man sich jederzeit bewusst ist, dass das, was die Jungs da treiben falscher kaum sein könnte, drückt man ihnen doch die Daumen.
Man lernt etwas über Freundschaft, über Recht und Unrecht und vor allen Dingen darüber, dass es wichtigeres gibt, als aus was für einer Familie man kommt.

In diesem Buch freunden sich ein unscheinbarer Junge aus reichem – aber wie so oft ziemlich kaputtem – Hause und ein russischer Junge, der eine Plastiktüte als Schultasche nutzt, unter sehr abstrusen Umständen an. Sie wollen einfach „ganz normal Urlaub machen“. In der Walachei.
Am Ende fehlt dem reichen Jungen ein Stück seiner Wade und der andere hat einen Gips.

Noch mehr schreiben wäre definitiv zu viel verraten, aber es lohnt sich!

KAUFEN – LESEN – WEITER EMPFEHLEN!

Projekt „Gothic Friday“ – August: Alien fliegt zu Gott?

Im April fragten die Initiatoren nach den 5 liebsten Filmen. Bei mir war es alles andere als eine „Klischee-Gothic-Mischung“, wenn man „Interview mit einem Vampir“ aus der Girlieperspektive betrachtet jedenfalls. Im August fragen ShanDark und Rober nach den 5 bedeutendsten Büchern. Hier wird meine Zusammenstellung wohl wieder weit weg von jedem Klischee landen.

Doch vermutlich wird meine Sammlung, mit vielen anderen Berichten zusammen, zeigen dass das Klischee von Hexenbüchern und Vampirgeschichten nicht wirklich viel mit der Realität zu tun hat. Obwohl ich sie tatsächlich gerne lese und zumeist verschlinge – zu den „Top 5“ gehören sie nicht.

Platz 5 – Die Bibel
Die "heilige Schrift" meiner Oma

Vor etwa 10 Jahren habe ich meiner Oma erzählt, dass ich sie gerne komplett lesen möchte. Frei nach dem Motto

Kenne deinen Feind!

Das Buch ist langweilig, gelesen habe ich sie nicht vollständig und wer bitte glaubt denn daran, dass Sätze wie

…und lebte danach 378 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.

stimmen können?
Mir gefällt sie eindeutig nicht aufgrund der Handlung oder der spannenden Erzählweise. Es ist eher genau MEINE Bibel, die mir besonders gefällt:

  1. Sie hat meiner Oma gehört.
  2. Sie hat so filligrane Seiten.
  3. Sie ist in „Fraktur“ gedruckt. Eher bekannt als altdeutsche Schrift. Die, in der das s so fast aussieht wie das heutige f.

4. Platz – The Host (Stephenie Meyer)
"Seelen"

Hier könnte auch die „Twilight Saga“ stehen. Diese 4 Bücher, von denen jeder schon gehört hat. Die eine Hälfte hat sie gelesen und schwärmt davon, die andere boykottiert sie.
„The Host“ ist ein anderes Buch der gleichen Autorin. Ohne Vampire. Die Liebesgeschicte nicht ganz so vordergründig.
Vergleicht man den engschlischen Titel mit dem deutschen Titel, wird eigentlich schon der Kernaspekt der Geschichte deutlich. Es gibt zwei Protagonistinnen, die eine ist „the host – der Wirt“ und die andere ist eine der „Seelen“, parasitären Aliens. Sie kämpfen regelrecht um den Körper und somit um die Möglichkeit zu lieben.
Das Buch habe ich gerade verliehen, daher dieses Bild, wer das Buch gelesen hat, versteht den Zusammenhang 😉

3. Platz – Die Tribute von Panem (Suzanne Collins)
Dritter Band

Die drei von mir zuletzt gelesenen Jugendbücher. So fesselnd, dass ich seit 4 Tagen einen qualvollen Sonnenbrand an meinen Beinen habe. Das erste Buch hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Die Geschichte spielt in den „ehemaligen“, durch Naturkatastrophen und die Maßlosigkeit der Menschen zerstörten, Vereinigten Staaten. Die Aufteilung von Macht, Ressourcen und Genuss zeugt von unglaublicher Ungerechtigkeit. Nach einem Aufstand der „arbeitenden Bevölkerung“ haben die Machthaber, zur Erinnerung an die Zerstörung während der Rebellionen und die Schwäche der Aufständigen, die „Hungerspiele“ eingeführt. Bei den Hungerspielen müssen sich Jahr für Jahr 24 Jugendliche bis auf den Tod bekämpfen. Doch im ersten band, gelingt es einer Teilnehmerin, die Machthaber zu überlisten, was für sie im folgenden Band schwerste Folgen hat.
Suzanne Collins erzählt die Geschichte von Abhängikeit und Revolution, von Erfolg und Trauer, von Verzweiflung so spannend, dass ich kaum mehr dazu schreiben kann.

Eine absolute Leseempfehlung! Und wenn man die Unruhen z.B. in Ägypten betrachtet auch sehr aktuell…

2. Platz – Demian (Hermann Hesse)
Der Vogel kämpft sich aus dem Ei

DAS Buch schlechthin. Erwähnt habe ich es schon im März und es dort als das prägendste Buch bezeichnet, das ich je gelesen habe. Und so ist es.
Emil Sinclair. Der Junge aus gutem Hause, der in seiner kindlichen Naivität und dem Wunsch nach Anerkennung, von einem älteren Jungen unter Druck setzen lässt. Dadurch spaltet sich seine Auffassung vom Leben in die von zwei „Welten“. Eine lichte, warme, saubere und eine dunkle, böse, verbotene Welt. Im Verlauf des Buches zieht es ihn immer wieder von einer zur anderen Seite. Demian ist ein Freund, der alte Interpretationen immer wieder in Frage stellt, der Emil unterstützt den eigenen Weg zu finden und auf sich selbst zu hören.
Und so ist dieses Buch auch für jeden Leser ein Leitfaden, einer, der sich selbst in Frage stellt und nicht einfach Anweisungen gibt.

1. Platz – Siddhartha. Eine indische Dichtung (Hermann Hesse)
Eine indische Dichtung

Eigentlich wird hier – wie bei  Demian – die Entwicklung eines Menschen beschrieben. Von einem gebildeten jungen Mann, der Teil einer Gemeinschaft ist, hin zum „Erleuchteten“. Es ist sprachlich einfach wundervoll. Wie gemalt. Aber nicht so überladen und kitschig wie die indischen Schriften. Siddhartha ist leicht und vollkommen.
Wenn eins nach dem Lesen klar ist, dann dass Hesse selbst erleuchtet war.