Zwei Wochen ist es jetzt her, dass der Froschkönig mich mit einem kindle überrascht hat. Das wichtigste vorneweg:
Tolles Teil!
Und trotzdem versuche ich kritisch zu sein. Das gute Stück ist an dem Tag hier angekommen, an dem der neue kindle paperwhite erschienen ist. Als mir der Froschkönig schon im Sommer mal davon erzählt hat, war ich ja eigentlich hin und weg. Wollte am liebsten dieses leuchtende Ding haben.
Wegen der Vorbestelloption meinte er direkt, dass wir meinen kindle ja auch zurückschicken könnten, und er mir dann einen paperwhite bestellt. Ich habe drüber nachgedacht. Habe meinen kindle ein paar Tage getestet und einiges festgestellt:
- Touch-Funktion
- Touch wäre schon toll!
Die Handhabung der “Tastatur” macht wenig Freude. Dieses Bediending erinnert mich an die Bedienung meines ersten Navis. Pfeiltasten, mit denen man Buchstaben auswählen muss um dann in der Mitte zu bestätigen.
Mit meinem kindle lange Buchtitel eingeben oder nach langen Textpassage suchen macht also wenig Freude. - Touch darf es auf keinen Fall haben!
Mit Touch fallen ja automatisch die 4 “Blättertasten” an den Seiten weg.
Ich wollte einen kindle haben, weil ich es immer unbequem finde Bücher im Liegen zu halten. Und ich lese hauptsächlich im Liegen. Durch diese schicken Tasten, kann ich meine neue Bibliothek mit einer Hand festhalten und gleichzeitig umblättern.
An die “Blätterzonen” auf dem Touch-Display käme ich mit meinen Händen (und speziell sehr kurzen Daumen) nicht dran.
- Touch wäre schon toll!
- Beleuchtung
- Beleuchtung wäre genial
Ja, wäre sie. Man stelle sich einfach mal eine Autofahrt bei Nacht vor. Ich bin beim Froschkönig gerne Beifahrer und lese dann auch gerne. Da macht mir die Dämmerung dann irgendwann gerne einen Strich durch die Rechnung.
Außerdem ist meine Leselampe am Bett so hell, dass ich jedes Buch zur Seite legen muss, wenn der Froschkönig seinen Dornröschenschlaf einfordert.
Die paperwhite-Beleuchtung verspricht ja den Partner nicht mehr zu blenden. - Beleuchtung brauche ich eigentlich nicht.
Ich habe eine gute Leselampe am Bett. Und warum soll ich noch lesen, wenn mir der Froschkönig Gesellschaft leistet?!
Lange kann ich bei Autofahrten auch nicht lesen, weil mir dann doch etwas mulmig wird. Und was ich im Auto meistens lese, sind meine Studienbriefe. Da pdf-Dateien aber auf beiden Readern gleichermaßen ungünstig dargestellt werden und ich auch gerne bunt drin rumkritzele, kommt dafür keiner der beiden in Frage.
- Beleuchtung wäre genial
- Mehr Kontrast braucht mein E-Book-Reader nicht
Der paperwhite verspricht ja auch einen besseren Kontrast. Das glaube ich gerne. Bei schlechter Beleuchtung ist der Kontrast von meinem schon nicht soooo toll. Aber verglichen mit einem Buch auch nicht wirklich schlechter.
Ich hätte ja noch gerne getestet, wie sich das denn nun im Sonnenlicht verhält, aber die Sonne will seit gestern nicht mehr so wirklich mit mir spielen.
Mir reicht es aber so, wie es ist. - Das Ding ist einfach richtig handlich.
Wenn ich daran denke, wie unbequem ich Bücher doch oft finde…
Liegt man auf dem Rücken, braucht man auf jeden Fall beide Hände. Auf der rechte Seite liegend kann man die rechte Buchseite oft nicht gut lesen, auf der anderen Seite ist es umgekehrt…
Dicke Bücher sind schwer, so dass man im Sitzen eher den Kopf nach unten neigt, als das Buch hoch zu halten, der Nacken schmerzt. - Das Ding ist klein!
Im Gegensatz zu Büchern mit mehr als 100 Seiten, ist mein kindle auch in meiner Handtasche ein toller Begleiter. Bei Dawanda habe ich mir in Fiehnchens Hobbywerkstatt eine schöne Tasche dafür bestellt und bin richtig zufrieden. Da konnte ich mir diese Woche im Nachtdienst sogar aus mehreren Büchern eins aussuchen, das ich lesen wollte. - Es riecht nicht nach Buch!
Es fühlt sich nicht so an, sieht auch nicht so aus, und hört sich auch nicht so an.
Mit unserem ehemaligen Stationsarzt kam mir die Idee, dass es doch ein tolles Feature wäre, wenn auf der Vorderseite ein kleine Düse und ein kleiner Lautsprecher wären. Bei jedem Umblättern sollte dann ein “Blätterton” abgespielt und über die Düse ein Hauch eines “Buchseitenparfums” versprüht werden. - Einzelne Bücher können nach dem lesen nicht mehr einfach verliehen oder verschenkt werden.
Was soll ich da noch zu sagen? Ich habe letztes Jahr so viele Bücher von meiner Nachbarin ausgeliehen und gebe englische Bücher immer gerne an meine Mutter weiter. das kann ich mit meinem kindle einfach nicht und das finde ich schade.
Aber die Autoren sollten sich ja darüber freuen, schließlich werden gute Bücher dann nicht einfach weitergereicht, sondern öfter gekauft.
Wenn sich diese Tatsache nun noch deutlicher im Preis bemerkbar machen würde, wäre das toll. - E-Books sind oft nicht billiger
Leider sind die kindle-Versionen vieler Bücher oft nur sehr wenig oder gar nicht billiger, als das Buch zum anfassen. Das finde ich einfach schade. Wie oben bereits geschrieben, werden dadurch sicher weniger Bücher verliehen. Wenn also sonst 3 Leute ein gedrucktes Exemplar eines Buchs gelesen haben, kaufen sich also so eher 2 Personen das E-Book und Nummer drei ist es zu teuer. - Die Leihbücheri wäre ja ein nettes Feature, aber…
…der Froschkönig und ich teilen uns eine Prime-Mitgliedschaft, dafür zahle ich auch brav die Hälfte. Sie läuft allerdings auf ihn. Und somit bin ich nur Gast und darf keine Bücher ausleihen, dabei hat er ja gar keinen kindle.
Fazit:
Ich möchte mit meinem kindle lesen. Und das bei recht guter Beleuchtung. Ich habe nicht vor, viel darauf zu tippen. Bücher suche im mir sogar eher über meine Amazon-Website aus. Irgendwie steh ich auf die bunten Buchcover als Entscheiungshilfe 😉 Und mehrere Tabs öffnen können mag ich beim Bücher shoppen auch.
Daher ist für mich der kindle 4 wohl genau richtig. Und 50€ Mehr, um vielleicht 2 Mal im Jahr eine Beleuchtung zu vermissen, weil ich gern noch bei Mondschein im Garten lesen will? Das lohnt sich nun wirklich nicht.
Wenn man nun aber auch regelmäßig im Dunklen lesen möchte, wäre der kindle paperwhite wohl die bessere Entscheidung.
Ebenso, wenn man Fachbücher damit liest, in denen man auch mal eigene Anmerkungen macht, etwas markiert oder einfach nur nach einzelnen Textpassagen sucht.
Und wer auf prall gefüllte Bücherregale und das “Gefühl Buch” (be)steht, sollte einfach bei der Druckversion bleiben. Sicher auch die günstigste Alternative.