Die Qual der Wahl

Vor langer, langer Zeit habe ich diesen Artikel angefangen.
Ich habe ihn aber nie veröffentlicht und ich weiß nicht warum. So schlecht war er doch gar nicht:

 

Fliesen aussuchen ist irgendwie vergleichbar mit der Berufswahl.

Man trifft eine Entscheidung, mit der man erstmal so zwanzig oder auch mehr Jahre leben muss. Es geht hier nicht darum 20 Jahre das gleiche zu machen, sondern darum 20 Jahre das Gleiche zu sehen.

Beim Beruf macht es einem die große Auswahl auch sehr schwer. Ich bin mir sicher, dass meine Eltern, und erst recht meine Großeltern, es da noch deutlich leichter hatten. Die hatten – je nach Schulabschluss – eine Hand voll Ausbildungsberufe oder Studiengänge zur Auswahl. Da wählt man dann das kleinste Übel 😉
Außerdem haben sie sich wirklich einen Beruf ausgesucht.
Das ist ja heute gar nicht mehr. Mittlerweile wählt man eher seinen Arbeitsweg. Ein Bäcker backt doch heute nicht mehr einfach nur Brot. Ein Schneider kürzt entweder in einem kleinen Laden in der Innenstadt Hosen, näht Herrenanzüge auf Maß in einem schicken Atelier oder macht etwas ganz anderes.
Der Journalist schreibt nicht zwangsläufig für Zeitungen und Magazine. Oft berät er z.B. auch Firmen und Politiker, was diese den den anderen Journalisten sagen sollen.
Ein Physiker muss nicht lehren und forschen, er kann vielleicht auch jede Woche im Fernsehen auftreten. Baggerlöcher besichtigen, Lebensmitteln beim allmählichen Verfall zusehen und was sonst noch so interessant für den Zuschauer ist.
Anwälte arbeiten nicht nur typischerweise in Kanzleien sondern ebenso charakteristisch in der Wirtschaft, in Krankenhäusern, und überall sonst, wo Menschen Fehler machen und trotzdem möglichst ohne blaue Augen davonkommen wollen.

Zu dem Problem, dass ein Beruf heute nicht mehr eng mit einer bestimmten Arbeit verbunden ist kommt das Problem, dass es so viele verschiedene Berufe gibt:
Was früher ein Betriebswirt und ein Ingenieur war ist heute ja ein Betriebswirt, ein Ingenieur und eine Wirtschaftsingenieur. Plus diverse Quereinsteiger.

Fliesen sind auch so. Als meine Oma ihr Bad gefliest hat gab es weiß (für öffentliche Sanitäranlagen), blau, braun, rosa, gelb und grün. Dazu dann jeweils Fliesen mit unterschiedlichen Blumenmotiven, die dazwischen gesetzt wurden.
Ende.

Heute gibt es all diese Farben.
Dazu etliche Grautöne: mit Maserung – streifig, rauschig oder eher fleckig, mit wenig Maserung, ganz ohne Maserung, mit warmen Erdtönen in der Maserung, im Grundton, hell, nicht ganz so hell, dunkler, noch dunkler und ganz dunkel.
Grau kann aber nicht nur mit erdigen Tönen gemischt werden sondern auch ins Grüne oder Violette gehen. Es kann aussehen wie Beton, wie Estrich oder wie Granit.
Fliesen sehen unter Umständen auch aus wie Stahl, oder wie Holz. Sie sind aus Steinzeug, aus Ton, tatsächlich aus Granit, Marmor, …

Und dann die Formate.
Früher gab es 30×30 auf dem Fußboden und 20×25 an der Wand. Keine Diskussion. Ich habe heute Fliesen in etwa 5×50 und in 60×120 gesehen. Quadratisch, rechteckig, streifenförmig.

Fugen!
Fugen müssen nicht grau oder braun sein. Und sie müssen auch nicht immer Kreuze bilden. Fugen müssen nicht parallel zu Wänden verlaufen.

Egal wofür man sich entscheidet, irgendwas besseres gibt es wohl immer.
Und man wird immer irgendjemanden um seinen Job beneiden. Sei es wegen der Arbeitszeiten, der Bezahlung, dem Ansehen in der Öffentlichkeit, der Verantwortung, oder, oder, oder.

Nach etlichen Stunden und vielen teils sehr ähnlichen Platten, haben wir endlich etwas gefunden, was wohl in 20 Jahren genauso modern sein wird, wie heute grüne und rosa Badezimmer.

Ein Körbchen für den Schweinehund

Die letzten Tage habe ich vorwiegend damit verbracht, meine erste Hausarbeit zu schreiben. Wenn man bekanntermaßen ein so großes Motivations- und Durchhalteproblem hat wie ich, sollte man vielleicht besser gar nicht studieren.

In der Schule hatte ich das Glück, dass ich ohne große Anstrengungen akzeptable Noten geschrieben habe. Außerdem war meiner Mutter immer wichtig, dass ich selbst Verantwortung für das übernehme, außerdem hat sie immer viel gearbeitet und in dieser Kombination nicht kontrolliert, ob ich meine Hausaufgaben mache oder nicht.  Es war ihr nicht egal, aber es war in meiner eigenen Verantwortung.
Probleme hatte ich dadurch nicht. Ich hatte eher viel Freizeit. Und die wusste ich zu füllen:
Mit Freunden treffen, die Unterrichtszeit mit Briefchen-schreiben und anderen Dingen füllen, die nichts mit dem Lerninhalt zu tun haben oder ihn gar nicht erst besuchen, weil ich statt dessen in irgendwelchen AGen aktiv war. Dabei insgesamt immer wieder nur knapp an den Einladungen zum Elternsprechtag wegen schlechter Mitarbeit im Unterricht und wiederholt nicht-gemachten Hausaufgaben vorbeirutschen.

Ich habe mir also nie angewöhnt zu lernen oder Aufgaben dann zu erledigen wenn sie anfallen statt auf den letzten Drücker, und wenn das die Busfahrt zur Schule ist.

In meinem Leben gab es erst einmal einen Grund dieses Verhalten zu ändern:
Als ich in meinem ersten Studium den Anschluss verloren habe. Meine Kommilitonen sind einfach an mir vorbeigezogen, haben Klausuren mitgeschrieben und bestanden, von denen ich den  Inhalt nicht einmal im Ansatz verstanden habe.

Ich habe das Verhalten nicht geändert, sondern das Studium abgebrochen und mir vorgenommen in einer Ausbildung das Lernen zu lernen. Neben dem erfolgreichen Abschluss, also meinem Examen, war das mein wichtigstes Ziel. Ich habe es weit verfehlt.

Mein Studium könnte man jetzt als weiteren Versuch sehen, endlich Lernen und zeitnahes Erledigen von Aufgaben in meinen Alltag zu integrieren. Aber wer das 27 Jahre lang nicht gemacht, der hat einen sehr, sehr starken und schlecht erzogenen Schweinehund.

Beim Erstellen meiner Hausarbeit ist mir das (erneut) bewusst geworden. Dieser Schweinehund ist so stark, dass er es trotz schon vorhandenen Zeitdrucks dazu bringt statt Literatur zu wälzen und endlich etwas auf’s Papier zu bringen, in der WDR-Mediathek zu stöbern.

Wie günstig, dass Quarks & Co. Anfang des Jahres genau diesen alten Bekannten zum Thema hatte. manchmal ist er eben doch zu etwas gut. Lernen war jetzt nicht wirklich ein Schwerpunkt, aber Sport. Und auch mit dem habe ich ja so meine Probleme. Seit mittlerweile wohl mehr als 2 Monaten war ich nicht mehr in dem wirklich teuren Fitnessstudio.

Ich kann den Beitrag wirklich JEDEM empfehlen, der Probleme hat seine Pläne in die Tat umzusetzen:

Quarks & Co. – Gute Vorsätze

Mein Schweinehund hat von mir jetzt ein Körbchen bekommen, denn manchmal, ist er ja doch sehr nützlich. Nicht nur, dass mich der Beitrag motiviert hat, mich jetzt endlich hinzusetzen, er hat mir auch einen weiteren Anstoß für meine Hausarbeit geliefert, Selbstwirksamkeitserwartung. Die ist eigentlich ein wichtiger Erklärungsansatz in meinem Text, in dem es darum geht, sein Verhalten zu ändern und dadurch die Lebensqualität zu verbessern.

Mein Schweinehund ist stark, und darf es ruhig auch bleiben, wenn er bereit ist, ab und zu auch mal Pause zu machen. Ich werde jetzt durchhalten, als Motivation bekommen mein Schweinehund und ich Belohnungen. Erstmal wohl in materieller Form:

Wenn ich es ab jetzt durchhalte 2 Monate lang mindestens 2 Mal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen, dann kaufe ich mir endlich die Sporttasche, die ich so gerne hätte. Eine von Dakine.
Erst wenn dieses Ziel erreicht ist, gibt es die nächsten, zumindest in Sachen Sport.

In Sachen Studium muss ich mir noch etwas überlegen. Aktuell heißt es nur: „Zähne zusammenbeißen und durch“. Das Diplom ist zwar mein Ziel, aber irgendwie eher ein Fernziel. Noten sind eine tolle Belohnung, aber bei den Klausuren hatte ich bisher fast immer das gleiche Glück wie in der Schule und in der Ausbildung.

Und jetzt werde ich mit dem Zähne zusammenbeißen weitermachen und mich auf die Klausur am Samstag vorbereiten.

Wintersport

Sind nicht momentan wieder irgendwo in Norwegen oder so Wintersport-Wettkämpfe?

Liebe Sportler, hier bei mir direkt vor der Hautüre können sie sich austoben. Überschüssige Kräfte in freie Straßen und Bürgersteige verwandeln.
Und mein Auto suchen.

Irgendwo unter dem weißen Pulver muss es sein. Mein kleines Schwarzes. Die Nachbarn glauben scheinbar nicht, dass ich damit morgen noch zur Arbeit fahren möchte. Sie haben einfach vorne und hinten große Schneeberge aufgetürmt.

Langsam glaube ich das übrigens auch nicht mehr.
Die Erkenntnis kam mir beim Entfernen des hinteren Schneeberges. Als er weg war, war da, wo ich mit dem Schneeschaufeln angefangen habe schon wieder eine neue Schneedecke. Ca. 2 cm. Und es schneit weiter.
Für meine Nachbarn mag das ja ein großer Spaß sein… sie können endlich wieder rund um die Uhr Schnee schaufeln. Aber ich bin kein Sportler. Ich mag keine körperliche Anstregung. Mir tun jetzt schon alle gebrauchten Muskeln weh und ich will nicht wissen, wie das morgen wird!
Dann noch die miserable Parkplatzsituation, sowohl hier vor der Haustüre als auch am Krankenhaus – da ist es ja ohnehin immer ein Abenteuer ein Plätzchen zu finden, wie das bei 40 cm Schnee aussieht will ich mir gar nciht vorstellen!

Aber ich muss morgen zur Arbeit. Irgendwie. Und zu Fuß ist es dann doch zu weit. Ob die Busse so früh schon fahren? Ob die Bahn einigermaßen pünktlichfährt? Ob beide überhaupt fahren?

Liebe Wintersportler, für’s Erste habe ich mein Auto gefunden, aber vielleicht helft ihr mir morgen früh es auf die Schneepiste zu heben?

Es ist einfach wieder zu früh dafür. Weiße Weihnacht…. bis da sind es noch drei Wochen!

PKV schützt vor bösen Keimen

Wie bereits angekündigt mein Beitrag zur privaten Krankenversicherung.

Vor einigen Monaten lernte ich im Rahmen meiner Stellensuche die ein oder andere Klinik kennen. Darunter auch eine, die Organtransplantationen durchführt und mir eine Stelle auf einer solchen Station angeboten hat:

An sich machte das Haus einen sehr, sehr guten Eindruck auf mich. Professionell wirkte neben dem gesamten Auswahlverfahren auch die Möglichkeit, mir meine potentiell zukünftige Station anzusehen und die Leitung kennenzulernen. Auf dem Flur begegneten mir nicht – wie ich es aus meiner Ausbildung kannte – diverese Wagen mit Verbandmaterial, Patientenakten und Pflegeutensilien. Es war alles aufgräumt. Mit einem Bett wäre man problemlos durchgekommen. Gewöhnt war ich bis dahin auch an das ständige Geräusch der Patientenklingel. Dort war alles ruhig. Die Patienten waren wohl zufrieden, wunschlos glücklich.
Das hat aber bisher noch nicht sehr viel mit irgendeiner Krankenversicherung zu tun. Die Beschreibung der Räumlichkeiten hingegen sehr wohl. Es gab nicht etwa einen eigenen Aufenthaltsraum für die Privatpatienten mit HD-TV und Bücherregal. Auch keine Massageliegen. Einzelzimmer gab es sicherlich, wurden jedoch nicht speziell aufgezählt. Die Stationsleitung erläuterte mir allerdings dass der Flur in 2 Bereiche aufgeteilt sei. A und B.
Im Bereich A gab es 2 Zimmer mit sogenannten „Schleusen“. Diese waren extra für die besonders infentionsgefährdeten Transplantationspatienten vorgesehen. Außerdem wurden privat Versicherte in diesem Bereich untergebracht.
Bereich B war eher die „Schmuddelecke“. Dort konnte man auf Patienten mit antibiotikaresitenten Infektionen treffen. Und auf die gesetzlich Versicherten.

Ich war zu schockiert in Anbetracht dieses Beweises dafür, dass es eben doch Patienten erster und zweiter Klasse gibt, ansonsten hätte ich gefragt, wo denn Privatpatienten mit MRSA liegen. Und ob transplantierte Kassenpatienten denn nur in den Bereich A dürfen, wenn sie mindestens ein Organ haben, das irgendwann einmal privat versichert war.

Privatpatienten sind also potentiell weniger infektiös oder leichter zu therapieren, als diejenigen aus der GKV. In diesem Haus auch kein Wunder…

Studieren probieren?

Schon seit einem Monat bin ich wieder Studentin. Aber irgendwie stellt sich noch kein richtiges Gefühl dafür ein. Wohl eine Nebenwirkung des Fernstudiums, die sich legt sobald man die ersten Präsenzveranstaltungen hinter sich hat. Oder auch nach dem ersten Lerntreffen.

Das hatten wir heute. Die Location passte: Eine Unikneipe. Um uns herum viele Studenten, die fleißig über ihren Büchern brüteten oder die Inhalte ausdiskutierten. Wir waren dagegen noch recht unbeholfen, haben uns erstmal überlegt, was wir bei einem solchen Treffen denn machen wollen. Und haben festgestellt, dass wir alles andere als eine gemeinsame Lerngrundlage haben. 2 haben sich bisher primär mit BWL beschäftigt – da steht ja auch bald die erste Prüfung an – die dritte im Bunde fand Pflegewissenschaften einfach deutlich interessanter. Das Lernziel bis zum nächsten Treffen wurde also festgelegt, noch ein wenig über Arbeit und Co. gesprochen und dann wieder nach Hause.
So sah studieren für mich auch schon vor 5 Jahren aus.

Aber wir probieren ja noch…

Vermeidungsstrategie

Das Gefühl versagt zu haben lässt sich ganz leicht vermeiden. Einfach nicht um etwas bemühen, nur wenig Energie investieren.

Wenn ich z.B. jetzt mein Examen gut absolviere, dann freue ich mich. Wird es nicht so toll, bin ich trotzdem nicht enttäuscht. Ich ärgere mich höchstens über mich selbst. Schließlich hätte ich es besser gekonnt. Wenn ich denn mehr Zeit und Fleiß darin investiert hätte.

Hätte die Vorbereitung in viel Mühe, Entschlossenheit und Anstrengung bestanden, dann würde mich das noch mehr freuen. Es wäre dann der gerechte Lohn. Ein schlechtes Abschneiden würde mich allerdings enttäuschen. Mich entmutigen. Mir das Gefühl geben, dass ich so schlecht auch ohne all diese „Opfer“ hätte abschneiden können.

Scheiß Konjunktiv.

Mittlerweile liegt das alles hinter mir. Ich habe bestanden. Und zwar viel besser als erwartet. Ich bin glücklich. Erleichtert. Und irgendwie muss ich es ja verdient haben. Auch wenn ich nicht das Gefühl habe wirklich etwas dafür getan zu haben.

Call me nurse.

Morgen wird alles anders!

Ich habe so lange ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe. (Zitat von wem auch immer)

In 4 Wochen habe ich meine schriftlichen Prüfungen schon fast hinter mir. Gelernt habe ich noch nicht viel.Um genau zu sein bin ich über Insulin, Cortisol, Thyroxin und den Aufbau des Gehirns noch nicht hinaus gekommen. Der Versuch mir selbst ein Zeitproblem zu schaffen, indem ich mir vorgenommen habe das gesammte Nervensystem bis zu einem bestimmten Zeitpunkt – irgendwo in der Vergangenheit – durchzuarbeiten ist gescheitert. Ganz offensichtlich.

Erschreckend ist, dass ich trotzdem aussehe, als würde ich die Nächte mit Lernen verbringen. Rote Augen, darunter dunkle Schatten.

Und weiterhin halten mich alle für so enorm ehrgeizig. Dabei sollte ich genau das ja auch sein. Meine Ziele sind hochgesteckt. Getan habe ich dafür erst wenig. Zu wenig.

Nächstes Wochenende wird alles anders. Denn eigentlich ist das Zeitproblem doch schon längst da.

Hatschi!

Krankenpflege ist ja schon ziemlich oft ein sehr unappetitlicher Job.
Da kommt man immer wieder mal in Kontakt mit Körperflüssigkeiten, mit Handschuhen! Blut zählt da zu der harmlosen Sorte.

Die Patienten gehören größtenteils der älteren Generation an. Der Generation, die auf der Straße über die schlechten Manieren der Jugend die Nase rümpft.

Früher hätt‘ es das nicht gegeben!

Diesen Satz habe ich schon oft gehört. Sei es weil ein Kind im Restaurant schreit oder ein Jugendlicher im Bus den Platz nicht für die (vermeintlich) gebrechliche Dame frei macht.

Für mich spätestens jetzt ein Grund zu lachen.

Letzte Woche auf Station:

Ich sollte einem älteren (ca. 80 Jahre) Patienten beim Waschen helfen. Lungenerkrankung, Sauerstoffbrille. Ich messe also zunächst die Sauerstoffsättigung. Stelle mich dazu vor den Patienten, unterhalte mich mit ihm.
Dann geschieht es:
Der Patient holt aus. Er krümmt sich nach hinten um sich dann innerhalb von Sekundenbruchteilen wieder nach vorne zu beugen. Zeitgleich verlässt ein Schwall Flüssigkeit seine Nase – und duscht mich. Arm nass, Kasak nass. Alles andere – zum Glück – trocken. Noch eine Dusche: Mit Desinfektionsmittel!

Wo war da bitte die Hand vor dem Mund? Und das kleine Wörtchen „Entschuldigung“ verlässt auch nicht den Mund des voll orientierten Mannes. Statt dessen kommt ein abwehrendes

Das war nicht meine Schuld.

War es denn etwa meine?

Erklärungsversuch:

Er hat ein sehr schlechtes Bild von der Erziehung, dem Anstand, den Manieren meiner Generation. Er glaubt, dass sie „Jugend“ heutzutage dadurch auszeichnet, dass man sich daneben benimmt. Um sich jung zu fühlen benimmt er sich daneben und pöbelt fremde Leute an.