Projekt “Gothic Friday” – März: Konsumentin des „schwarzen Fächers“

Auch dieses Mal regen Robert und ShanDark die Teilnehmer ihres Blog Projektes dazu an, sich intensiv mit ihrer Verbindung zur „schwarzen Szene“ auseinander zu setzen. Nachdem es im letzten Monat um unsere Beziehung zur Musik ging – und das war schon eine harte Nuss – geht es nun um Passionen.

Diese Aufgabe ist so ganz und gar das Gegenstück zu dem “musikalischen Fragebogen”. Dort hatten wir alle unseren Leitfaden. Man wusste einfach wo man anfangen sollte.
Dieses Mal ist alles so verschwommen. Ich sitze vor einem leeren Bildschirm und bin ratlos. Passion, Leidenschaft. War nicht Musik schon Leidenschaft?

Irgendwie vermittelt der Auftaktartikel eine gewisse Erwartung eigene Produkte der Leidenschaft zu präsentieren.
Nun gehöre ich wohl nicht gerade zu den produktiven Anhängern der schwarzen Szene. Ich konsumiere sie. Mit Haut und Haar.

Ich könnte Musik machen. Könnte singen, Lieder schreiben. Instrumente spielen. Doch all das kann ich nicht. Ich liebe Musik. Ich genieße sie. Ich brauche sie. Und ich verehre sie.

Ich könnte meinen Traum leben und tatsächlich ein Buch schreiben. Der erste Versuch vor mehr als 10 Jahren sollte eine Gruselgeschichte werden. Morbide und sumpfig. Sie ist nie über 11 Seiten hinausgekommen. Statt dessen lese ich Bücher. Gibt man mir eins in die Hände, dauert es etwa 2 Tage und schon sind sämtliche Vampir-, Zauberer- und Hexengeschichten verschlungen.
Doch kein Buch hat mich jemals so geprägt, wie Hesses “Demian”.

Der Vogel kämpft sich aus dem Ei.
Das Ei ist die Welt.
Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören.
Der Vogel fliegt zu Gott.
Der Gott heißt Abraxas.

Über dieses Zitat komme ich auch zur Kunst. Ich könnte Bilder malen. Mit dicken Pinseln auf grober Leinwand. Sie wären wohl hauptsächlich rot, schwarz und weiß. Die schönste Farbkombination überhaupt. Aber auch hier bin ich eher Liebhaber. Das Zitat von oben wird für mich in diesem Bild verkörpert:

Leider kenne ich weder den Künstler, noch den Titel des Bildes.

Tatsächlich fotografiere ich gerne. Zwar habe ich eventuell ein ganz gutes Auge für eine gute Bildaufteilung – es gibt jedenfalls genügend Menschen, die dies behaupten –  jedoch fehlt das technische Talent und die Kreativität diesen Blick mit guten Motiven zu füllen und tolle Bilder daraus zu machen. Andere können das. Die Fotogräfin Elster zum Beispiel. Ihre Bilder sind unglaublich abwechslungsreich. Längst sind nicht alle Bilder „typisch schwarz“. Doch sie tragen alle ihre ganz eigene Handschrift, die ich so sehr mag:

Von verspielt bunt

über märchenhaft schön

bis hin zur düsteren Endzeitstimmung

Bei mir ist die Passion weniger etwas, dass sich an Ergebnissen messen lässt. Sie lässt sich auch nicht beschreiben. Aber ich kann diese Leidenschaft spüren. Sie beeinflusst meine Wahrnehmung, sie steuert mein Denken. Sie ist allgegenwärtig.

Und so konsumiere ich weiter. Mit Leidenschaft.

And the winner is…

Der Froschkönig hat mir ja schon vor mehr als drei Jahren sein (einziges) Haustier vorgestellt:

Das haekelschwein.

Letztes Jahr habe ich mir dann ein Herz gefasst und ebenfalls fünf dieser rosa Tierchen ins Haus geholt. Die meisten hatten die Massentierhaltung jedoch sehr schnell satt. Eins hat sich sogar an seine Zücherin, eine Oma, erinnert uns sich direkt bei meiner Oma eingemietet. Sie war überglücklich jetzt wieder ein Haustier zu haben, und dann auch noch ein so pflegeleichtes und zugleich nützliches.

Das Königs-Schwein ist jedoch immer etwas besonderes geblieben: Es hat eine ganz andere Wolle. Meine Idee ist, dass diese Wolle es besonders fotogen macht. Aber alles nur Theorie.

Keine Theorie sondern Tatsache ist, dass es vor kurzem einen Modelkontest gewonnen hat. Für den haekelschwein-Kalender 2011.
Und genau der ist heute hier eingetroffen. Der Star selbst war jedoch nicht anwesend, so dass sich mein Schwein bereiterklärte vor dem Kalender zu posieren:

Das haekelschwein gehört übrigens zu den “Persönlichkeiten”, die evetuell direkt vom web 2.0 profitiern…

Viel Licht im Halbdunkel

Die ersten Fotos habe ich schon zu Kindergartenzeiten gemacht. In der Grundschule dann mit Freude Gegenstände auf Fotopapier gelegt und belichtet.
Leider bin ich nicht dran geblieben und behalte nun mit viel Mühe, dass eine große Blendzahl eine kleine Öffnung der Blende bedeutet. Auswendig lernen, nicht wissen, verstehen und anwenden.

Mein Freund hat nun seit etwa 2 Jahren unglaublich viel Spaß am Fotografieren, nicht wirklich am fertigen Bild als Ergebnis, sondern mehr an technischen Möglichkeiten und Abläufen. Wirklich nachvollziehen kann ich das natürlich nicht, mir ist ha eher egal, wie ein Bild entstanden ist, solange es am Ende toll aussieht. Also genau das Gegenteil. Und vermutlich der Grund dafür, dass ich selbst keine tollen Bilder mache.

Heute habe ich wieder Spaß am Fotos machen. Er hat sich ein neues Objektiv gekauft, nun technische Details, die mir echt wenig sagen:

  • Nikon
  • 50mm
  • 1:1.8

Für sieht das Ergebnis so aus:
Ich sitze in einem fast dunklen Raum und drücke den Auslöser. Kein stimmungstötender Blitz erhellt den Raum. Es bleibt dunkel. Und dann leuchtet das Display der Kamera auf und schon sehe ich ein stimmungsvolles Bild. Warme Farben. Zauberhaft verwaschener Hintergrund. Hier kam dann glaube ich die Blende ins Spiel. Egal. Heute macht es Spaß und ich könnte den ganzen Abend den dunklen Raum in helle Momentaufnahmen verwandeln!

Besonders schön: Seine Hände fliegen über die Tasten seines Notebooks. Die Belichtungszeit passt anscheinend genau. Leicht verwaschen kommt die Bewegung gut zur Geltung. Die Tasten gestochen scharf. Gerne würde ich dieses Bild hier zeigen, jedoch:

Er hat es gelöscht. War ja unscharf. Von Bewegungsunschärfe, die dem Bild das gewisse Etwas gegeben hat, hat er nie etwas gehört. Dieses Objektiv hat er ja schließlich nur, damit er auch bei wenig Licht noch gestochen scharfe Bilder ohne Bildrauschen machen kann. Männer. Viel zu technisch.