Grenzüberschreitung

Das Jahr ist gerade erst 6 Wochen jung und ich habe schon meine erste richtig heftige Erkältung hinter mir. Für mich war das ein notwendiger Anlass, mich mit meinen eigenen Grenzen auseinanderzusetzen.

Ich bin sehr aktiv ins neue Jahr gestartet:

  • Jahreswechsel in Rom
  • direkt wieder zur Arbeit inklusive Wochenenddienst und hefitigem Konflikt
  • Prinzenproklamation
  • Proben für unsere Karnevalssitzungen
  • sportlich ging’s los mit #FBsweat

(Meine) Handyfotos sind doof, platt, körnig und transportieren einfach nicht, wie es sich anfühlt da zu stehen: als würde man durch ein Fenster in eine andere Zeit blicken.

Durchgehalten habe ich das nur eine Woche Weiterlesen

Haltung bewahren?

Immer wieder sehe ich es und bis jetzt habe ich nie weiter darüber nachgedacht:

Ich habe eine absolut krumme Haltung.

Dieses Foto gehört zur Kategorie "Outtakes" - sowas passiert, wenn ich ohne Anweisung "posiere"

Dieses Foto gehört zur Kategorie „Outtakes“ – aufgenommen, bevor Tanja mir „Posieranweisungen“ gegeben hat.

An dem Foto oben erkennt man sehr gut, wie ich „bequem“ stehe:

Schultern etwas nach vorne (wobei das hier noch vergleichsweise wenig ist), Hohlkreuz und Bauch raus.  Weiterlesen

Durst auf Bonbons?

Mein Ess- und Trinkverhalten ist ein verzogenes Gör!

Sooooooo oft passiert es, dass ich an unsere „Naschschublade“ gehe. Ich mache sie dann auf, stelle fest, dass ich eigentlich auf nichts davon SO RICHTIG Bock habe, nehme mir trotzdem etwas, und mache sie unbefriedigt wieder zu und bekomme Pickel, weil das eben mehr als nur 1x am Tag passiert.

Hin und wieder kommt dann der Gedanke, was denn hätte drin sein müssen, was meinen Hunger auf Süßkram wirklich gestillt hätte.
Irgendetwas saftiges müsste es sein.

Irgendwann kam mir die Idee, dass ich vielleicht ja eigentlich durstig bin.

Getränke

An Tagen, an denen ich viel getrunken habe, blieb die Schublade meistens zu oder wurde gezielt für etwas geöffnet, von dem ich wusste, dass es drin ist.

Jetzt ist es schwierig etwas neutral zu beobachten, wenn man ein bestimmtes Ergebnis erwartet, daher habe ich nur „vermutete Beobachtungen“ vor dieser Hpothese.

Aber z.B. während der Arbeit trinke ich oft zu wenig. Ich hänge einen Beutel in die Tasse, stelle den Wasserkocher an, vergesse jedoch, den Tee auch aufzugießen. Oder ich denke daran, vergesse dann aber, den Beutel auch rauszunehmen, das Ergebnis: Kein oder unagenehm „überzogener“ Tee.Im Frühdienst wünsche ich mir immer wieder mal, dass irgendwer etwas süßes mitbringt.
Vor dem Spätdienst trinke ich zu Hause hingegen oft schon mehr als einen Liter Wasser, Tee und Co. und solche Heißhungerattacken auf Süßkram kommen deutlich seltener vor.

Was dagegen tun?

Mein Schlachtplan sieht so aus:

  • bewusst viel trinken
  • Hunger auf Süßkram bewusst wahrnehmen
  • bei „Süßhunger“ erstmal ein Glas Wasser trinken

 

Kann man wirklich verlernen Durst als solchen wahrzunehmen, bzw. diesen so dermaßen falsch zu interpretieren?

Kennt ihr sowas auch?

Übergewicht ist salontauglich

… Normalgewicht und Untergewicht nicht.

Ich hab mich ja vor kurzem erst darüber geärgert, dass ich mir immer wieder blöde Sprüche zu meinem konstanten „Normalgewicht“ anhören darf/muss/kann.

Heute habe ich durch Zufall (ich finde facebook trotzdem noch doof!) einen netten Comic gefunden, der schon irgendwie passt:

erzaehlmirnix – Health at every size

Ich finde es erstaunlich, wie selbstverständlich es heutzutage ist, dass jemand übergewichtig ist. Ich glaube kaum jemand, der 10kg zu viel auf die Waage bringt, wird, darauf angesprochen.

Bei  geringem Untergewicht (und auch Normalgewicht!) hingegen meinen zig Leute, dass sie jemanden vor der Magersucht bewahren müssen.

Renée Zellweger hat ja auch keine Kritik dafür bekommen, dass sie für ihre Rolle in „Schokolade zum Frühstück“ (sehr schnell sehr viel) zugenommen hat, sondern dafür, dass sie danach wieder (sicher ähnlich ungesund schnell und drastisch) abgenommen hat.

Seid mal ehrlich, an was habt ihr beim ersten Bild gedacht?

Es nervt!

Ich bin 1,63m groß, wiege 54kg und bin somit „normalgewichtig“. Ich treibe auch keinen Leistungssport, so dass man eigentlich davon ausgehen sollte, dass ich nicht sonderlich „mager“ aussehe und definitiv noch einen ausreichenden Anteil an Körperfett habe.

Außerdem trage ich seit mehr als 10 Jahren die gleiche Kleidergröße, besitze einige Hosen schon seit 7 Jahren und die passen auch noch.

Und trotzdem muss ich mir seit mindestens 5 Jahren von der Mutter einer meiner besten Freundinnen (und oft genug auch von der Freundin selbst) regelmäßig – also bei jedem Treffen – die Frage stellen lassen, ob ich denn etwa noch weiter abgenommen habe.

Ich habe noch nie in meinem Leben abgenommen!
Diäten kenne ich nur von Freunden und bis ich mit dem Froschkönig zusammengezogen bin konnte ich mein Gewicht ehrlich gesagt nur durch regelmäßige Blutspenden abschätzen, da weder meine Mutter eine Waage hatte, noch später ich in der WG.

Ich bin 1984 geboren, habe dann sicher, wie jedes Baby nach dem „Geburtsstress“ ein wenig Gewicht verloren und bin seitdem gewachsen und entsprechend schwerer geworden
„Ausgewachsen“ bin ich seit ca. 14 Jahren und seitdem ging es mit dem Gewicht wohl auch nicht mehr großartig aufwärts.
Aber verdammt nochmal auch nicht abwärts!

Am Wochenende habe ich mich noch mit zwei Langhaars darüber unterhalten, dass auch ihnen immer wieder unterstellt wird, sie hätten eine Essstörung oder seien gerade auf dem Weg dahin, weil sie ja immer dünner würden.
Am Donnerstag kam dann ein Patient ins Stationszimmer, als ich gerade frühstückte und meinte dies kommentieren zu müssen:

Frau nrsss, Sie essen ja!
Ich dachte, sie haben ein Problem damit!

Nein, habe ich nicht. Ich esse mehrmals täglich und das schon seit fast 30 Jahren. Mein Leibgericht ist Sauerbraten mit Rotkohl und Klößen und davon esse ich mehr als der Froschkönig. Bin dann aber auch einige Stunden im „Futterkoma“.
Eine Essstörung habe ich aber nicht.

Mit welchem Recht, kommentiert denn bitte immer irgendwer das Essverhalten und die Figur schlanker Menschen?! Würde ich statt Kleidergröße 36 die 40 tragen, würde wohl kein Hahn danach krähen, ob ich Müsli mit frischem Obst oder ein Brot mit Nutella frühstücke.
Wäre ich übergewichtig, vermutlich auch nicht.
Aber weil ich schon immer schlank bin macht sich dauernd jemand Sorgen darum, dass ich „noch mehr abnehme“?!

Bitte was?!

Warum macht ihr das?
Macht ihr euch ernsthaft Sorgen um mich?
Habe ich etwa Neuerungen im Bereich Ernährung verpasst?

Ich verstehe es einfach nicht, will mir das langsam aber auch nicht mehr anhören.

Denttabs – Zahnpasta ade!

Es sind jetzt schon 3 Monate vergangen, seitdem ich zuletzt Zahnpasta benutzt habe.
Beim Froschkönig ist es genauso.

Klingt für mich erstmal eklig. Ist es aber gar nicht. Wir benutzen ja statt dessen etwas anderes:
Denttabs.

Warum?
Weil der Froschkönig den Artikel darüber in der brand eins (Ausgabe 10/2013) gelesen hat und mich fragte, ob wir das nicht einmal ausprobieren sollen.

In diesem Artikel beschreibt der Autor (Bernhard Bartsch) sehr emotional, welche Erfahrung es war, als er einen Monat lang die Denttabs getestet hat.
Eigentlich sollten Sätze wie „Im Spiegel schaue ich zu, wie mein Gesicht angewidert Grimassen schneidet“ nicht gerade überzeugend wirken.
Taten sie aber doch.
Oder es lag daran, dass er auch beschreibt, dass sich seine Zähne deutlich glatter anfühlen. Und schmerzfrei.
Vielleicht überzeugte uns aber auch die Beschreibung der Denttabs selbst. Tabletten, bei denen auf zahlreiche Hilfsstoffe verzichtet werden kann, die nur der Konsistenz und dem Geschmack beitragen. Für die Formgebung enthalten sie allerdings Zellulosefasern, welche die Zähne polieren sollen, wodurch weniger Beläge daran haften und sie sauberer bleiben.

Wir haben uns also entschieden, unsere Routine zu überdenken und haben das Familientestpaket bestellt.3 besonders weiche Zahnbürsten und 3 Dosen, mit denen wir beide insgesamt 3 Monate auskommen sollten. Wenn wir 2 mal täglich putzen.
Mal ehrlich: Auch wenn jeder Zahnarzt 3 mal täglich empfiehlt, wer macht das tatsächlich?!

Am 8. Januar ist dieses Testpaket hier angekommen.

 

Denttabs-Familientestpaket

Denttabs-Familientestpaket

Für den Froschkönig stand von Anfang an fest, dass er seine elektrische Zahnbürste nicht ersetzen würde. Ich habe aber direkt zu der superweichen Denttabs-Bürste gegriffen.

Tatsächlich fühlten sich die Zähne sehr glatt an. Und auch die Zahnzwischenräume waren so sauber wie nie. Normalerweise hing da immer noch ein halbes Steak drin wenn ich mit der Zahnseide bis in den kleinsten Winkel vorgedrungen bin.

Allerdings war auch mein Zahnfleisch so gereizt wie lange nicht mehr.
Ich hatte gedacht, dass es sicher nur an der Umstellung von elektrisch auf „normal“ lag und habe 1,5 Wochen durchgehalten. Die Bewegungen muss man ja doch irgendwie neu erlernen…
Es wurde allerdings nicht besser, ob es an den doch eher sehr spitzen Borstenenden lag oder an meiner Unfähigkeit wieder „normale“ Putzbewegungen zu machen weiß ich nicht. Es tat einfach nur weh und war sicher auch alles andere als gesund für mein Zahnfleisch.
Als Kompromiss habe ich mir daher weiche Bürstenköpfe für meine elektrische Zahnbürste bestellt. Eine Wohltat! Und da hat auch der Froschkönig mitgemacht.

Dem Zahnfleisch ging es also schnell besser und was mich noch viel mehr freute: Ich bekam auch keine Aphten mehr.
Aphten sind diese fiesen kleinen Bläschen/Entzündungen am Zahnfleisch. Bei mir meist am Übergang zu den Wangen. Viele Leute kennen sie aber auch unter der Zunge.
Damit hatte ich zuletzt sehr, sehr häufig zu tun und war sehr froh, als mir schon kurz vor der Entdeckung dieser „Zahnputztabletten“ ein Arbeitskollege den Tipp gegeben hat, dass ein bestimmter Inhaltsstoff von Zahnpasta die Entstehung zu begünstigen scheint und es auch Sorten gibt, in denen das eben nicht ist.
In Denttabs ist dieses Zeug nicht drin.
Schmerzhafte Aphten hatte ich zuletzt im Dezember.

Zumindest insgeheim wünscht sich doch jeder möglichst weiße Zähne. Nicht wahr?
Wir natürlich auch. Und es dauerte wirklich nicht lange, bis wir uns beim Frühstück gegenüber saßen und ich seine Zahnfarbe kommentierte. Die leuchteten richtig. Er beantwortete diese Bemerkung damit, dass ihm das an mir schon am Vortag aufgefallen ist.
Die Polierfunktion der Zellulose scheint also nicht nur gefühlt, sondern auch sichtbar zu funktionieren.

Außerdem war für uns noch der „Ekelfaktor“ ein Entscheidungskriterium.
Bernhard Bartsch beschreibt die ganze Prozedur ja schon als sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Der Geschmack soll nicht vorhanden bis unangenehm sein, das Gefühl trocken und staubig.
Vielleicht wurde die Rezeptur noch einmal etwas angepasst, aber unsere Denttabs schmecken nach Minze. Wir wissen, dass dieser Geschmack für die Wirkung nicht notwendig und somit eigentlich ein unnötiger Hilfsstoff ist. Aber er erhöht sicher die Compliance. Man hat nach dem Zähneputzen einen milderen, aber typischen Geschmack von Minze im Mund.
Sonderlich staubig fanden wir sie auch nicht. In den ersten Tagen war es gewöhnungsbedürftig und es erfordert eben ein bisschen Übung, die Tabletten mit den Schneidezähnen zu einer geschmeidigen Masse zu zerkauen und dann irgendwie auf die Zahnbürste zu befördern.
Inzwischen ist das Routine.

Zuletzt haben wir beide unsere Zahnärzte aufgesucht. Professionelle Zahnreinigung und Inspektion.
Die zahnmedizinische Fachangestellte, die mir die Zähne gereinigt hat, war (wie allerdings immer) zufrieden damit, dass ich so wenige Verfärbungen und Ablagerungen habe. Ich rauche halt nicht und trinke auch keinen Kaffee.
Meine Zahnärztin „beobachtet“ seit meinem letzten Besuch mal wieder einen Zahn. Die letzten Male war es immer 1x beobachten und beim nächsten Mal Karies. Dieses Mal nicht. Ich hab sie dann gefragt, was mit diesem Zahn  ist. „Den beobachten wir weiter.“ Okay!
Denttabs kannte sie noch nicht, meinte aber, dass ich aufpassen sollte, dass da nicht zu viele Schleifmittel drin sind. Dass es gar keine sind verwirrte sie sichtlich. Aber ihr Interesse habe ich wohl nicht geweckt.
Beim  Froschkönig war es ähnlich: Zähne recht sauber, wie immer. Sein Zahnarzt möchte sich allerdings auch über Denttabs informieren.

Was uns bei dem Artikel aus der brand eins noch interessierte war, ob der Autor bei den Denttabs geblieben ist. Es liest sich schon so, aber man weiß es halt nicht.
Wir sind es jedenfalls und haben uns Denttabs für weitere 6 Monate gekauft.

Weitere Informationen (und Bezugsquellen) findet man hier: denttabs.de

Der Werbeslogen „Zahnpasta war gestern“ passt einfach!

Plastik, schön war’s

Es ist jetzt schon fast 3 Monate her, dass Heike in ihrem Blog „Haselnussblond“ über den Film „Plastic Planet“ und ihre Konsequenzen daraus berichtet hat.

Mein erster Eindruck war, dass das für mich ja eigentlich alles nichts neues ist. Ich weiß, dass hormonähnliche Stoffe aus Plastik freigesetzt werden, wir daher schon ewig kein Wasser mehr in PET-Flaschen kaufen und dass dieses Phänomen dauernd unter den Teppich gekehrt wird, weil all die Kunststoffe uns das Leben so enorm erleichtern und da eine rieisige Lobby hinter steht. Auch von den riesigen „Plastikinseln“ in unseren Ozeanen habe ich nicht erst durch die Simpsons und How I met your mother erfahren.
Wobei ich mich selbst diesbezüglich nur teilweise in der Verantwortung sehe. Ich werfe meinen Müll grundsätzlich in Mülleimer und nicht einfach in die Landschaft.
Wann immer möglich, trenne ich meinen Müll. Ich reiße ja sogar die Luftposterfolie aus diesen dicken Briefumschlägen. Ich bin ziemlich sicher, dass mein Müll verbrannt wird und nicht in irgendwelchen Meeren oder sonstwo landet.

Mein zweiter Eindruck war, dass ich es kritisch sehe, möglichst viel Plastik aus dem eigenen Haushalt zu ersetzen, nur weil man sich plötzlich dessen Brisanz bewusst geworden ist. Sie hatte da als Beispiel unter Anderem ihre „Kompostsammelstelle“: Eine alte Waschmittelverpackung. Da hielt ich es für wenig sinnhaft, etwas zu entsorgen, dass lediglich mit Abfall in Berührung kommt und etwas neues anzuschaffen. Das habe ich auch so kommentiert.

Ebenso habe ich kommentiert, dass ich beispielsweise meine intakte Rührschüssel, mit der mein Kuchenteig ja nur kurz in Berührung kommt, nicht einfach entsorgen würde.

Denkste:
Kurz darauf habe ich wieder gebacken und mir vorher die Schüssel genau angesehen: Da war ein kleiner Riss im Boden, Kratzer und Verfärbungen im Inneren – eigentlich echt unappetitlich.
Ich habe also direkt eine meiner Metallschüsseln aus der Schublade geholt und den Teig darin gerührt. Die Kunststoffrührschüssel ist in der gelben Tonne gelandet.
Warum ich die überhaupt noch hatte, obwohl genügend Alternativen im Schrank standen weiß ich gar nicht.

Schließlich hat die Neugier gesiegt und ich habe mir den Film angesehen. Zusammen mit dem Froschkönig. Vor dem Nachtdienst. Daher erstmal nur die erste Hälfte. Hätte ja nicht gedacht, dass er so lang ist!
Die erste Hälfte war wenig beeindruckend: Es geht um Müll. Viel Müll. Das mit den Schwebteilchen im Meer war mir so nicht klar. Okay. Aber wie bereits geschrieben: Mein Müll landet da eher nicht. Da würde es also nichts dran ändern, wenn ich weniger Plastikmüll produziere.
Die zweite Hälfte kam am nächsten Tag dran: Der Fokus liegt darauf, was Bestandteile der Kunststoffe bei uns im Körper machen. Bzw. dass sie überhaupt in diesem Ausmaß in unseren Körper reinkommen.

Der zweite Teil des Films wurde dann noch verstärkt dadurch, dass ich mir kurz darauf die Quarks & Co.-Sendung zum Thema „Hormone“ angesehen habe. Ohne, wäre bei mir vermutlich deutlich mehr Skepsis zurück geblieben.
Der Regisseur (und quasi die Hauptfigur) des Films, Werner Boote, trinkt während des Films immer wieder Wasser aus einer Kunststoffflasche. Deckt zudem auf, wie belastet sein eigener Körper durch die hormonähnlichen Stoffe ist und trinkt direkt wieder aus einer solchen Flasche. Gepaart damit, dass sein Großvater wohl aktiv in der „Kunststoffindustrie“ tätig war, wirkt es teilweise einfach reißerisch und nicht mehr sachlich.

Insgesamt ging es mir wie Heike, als ich mich hier umgesehen habe: So viel Plasik gibt’s hier gar nicht. Natürlich bestehen einige Küchengeräte zu einem großen Teil aus Kunststoff, etc.
Aber es gibt hier beispielsweise keine „unnützen Rumstände“ daraus. Und selbst meine Salatschleuder war immer schon (überwiegend) aus Edelstahl, meine Holzpfeffermühle ist unersätzlich, die Wolldecken sind tatsächlich zu 60% aus Baumwolle und in meinem Kleiderschrank überwiegt ebenfalls eindeutig die Baumwolle.

Das meiste findet sich allerdings doch in der Küche. Viele Lebensmittel werden darin wirklich gelagert. Mehl, Zucker, Kakaopulver, eingefrorene Reste, die Zitruspresse, die sich eigentlich schon in ihre Bestandteile auflöst, ein 1l-Messbecher, Messergriffe, ein Geizhals und Dinge, bei denen ich nicht darauf verzichten werde: Müllbeutel.
Auch im Badezimmer werde ich auf vieles nicht verzichten: Meine elektrische Zahnbürste, die DentTabs in ihrer Kunststoffdose, auch hier Müllbeutel und nicht zuletzt sind auch sämltliche Reinigungsmittel, die ich im ganzen Haus verwende in Plastik verpackt.

Küchenkram (fast) ohne Kunststoff

Küchenkram (fast) ohne Kunststoff

Tatsächlich habe ich kaum etwas neu gekauft:

  • Einen Glasmessbecher hatte ich ohnehin schon. 2005 habe ich mir mal ein Set im Aldi gekauft. Den großen hat aber jemand versehentlich kaputt gemacht, bei dem Versuch mir zu beweisen, dass er nicht aus Glas ist. Da habe ich nur noch einen neuen, großen gekauft.
  • Die Metallschüsseln, allerdings mit Gummi-Antirutschboden, habe ich vor einiger Zeit von meiner Mutter geschenkt bekommen. Ein Dreierset von bo-frost. Dazu kommen die einfachen „Halbkugeln“ von Ikea in 4 verschiedenen Größen. Auch die gibt es hier schon ewig und wurden nur ergänzt, weil meine Salatschleuder nach 8 oder 9 Jahren kaputt gegangen ist (ein Kunststoffteil ist gebrochen). Da musste also wieder eine aus Edelstahl her.
  • Mehl und Co. suchen noch nach einer optimalen Lösung. Vorerst gibt es Apothekerflaschen. Für den Zucker und meine Bierhefetabletten ist das toll. Für etwas das weniger gut rieselt, also Mehl und Kakaopulver, eher eine staubige Angelegenheit. Aber sieht toll aus. Salz wird z.B. auch noch darin einziehen, ebenso mein Vorrat an Pfefferkörnern.
  • Die neue Zitruspresse ist aus Metall und mindestens genauso gut, wie die alte aus Plastik. Sie ist nicht schwerer, ebenso bruchsicher, hygienisch und sieht nett aus.
  • Was ich schon lange haben wollte, wofür ich aber immer zu geizig war, ist das Teelamaß aus Metall. Fand das immer sooooo schön, wenn ich im Teeladen stand. Aber es ist doch verrückt, so viel Geld dafür auszugeben, wenn man sich die Plastikvariante einfach so mitnehmen kann. Aber die 3 bunten Löffelchen (Warum eigentlich 3?!) waren eben ersetzbar und wären nie kaputt gegangen. Das ist jetzt aus gesundheitlicher Sicht sicher total irrelevant. Aber egal: Sieht toll aus, der neue, schwere Messlöffel.

Ansonsten konzentriere ich mich, genau wie Heike, eher bei Neuanschaffungen darauf, was ich kaufe. Ich würde mir z.B. lieber noch mehr Messer mit Holzgriff zulegen. Vielleicht im Frühjahr wieder in Kornelimünster, auf dem historischen Jahrmarkt… Da hab ich schon 3 Stück gekauft. Und ich suche nach einem Wasserkocher mit Temperaturvorwahl, bei dem der Behälter komplett aus Edelstahl ist. Neue Kleiderbügel sind aus Holz und wenn etwas kaputt geht, wird eben auch wieder die Variante ohne Plastik gewählt.

Das Überraschendste ist allerdings, dass auch der Froschkönig voll dahinter steht. Teilweise sogar konsequenter als ich. Mir kamen ja wieder Zweifel, als ich diesen sündhaft teuren Messlöffel bei Tee Gschwender kaufen wollte. Er hat mich dann quasi dazu überredet.

 

Ich kann wirklich nur jedem empfehlen, sich den Film anzusehen. Er ist optisch nicht wirklich ansprechend, hat wie bereits angedeutet seine Passagen, die man kritisch hinterfragen sollte, ist aber dennoch ein heftiger Denkanstoß. Wenn man diesen denn haben möchte
Und lest Heikes Blog! „Haselnuss-Weltverbesserer-Blond“ passt eigentlich viel besser.
Außerdem: Guckt mehr Quarks & Co.! Da würde ich gerne noch die 7 Dinge über Kleidung empfehlen.

Natur pur?

Ich bin ja recht aktiv im Langhaarnetzwerk. Dort gibt es immer wieder mal Trends.
Hier 3, die ich selbst mitgemacht habe:

  • als ich mich vor etwa einem Jahr angemeldet habe, war Kokosöl total beliebt
  • im Winter waren die Pflegeprodukte von Desert Essence der Hit
  • dann wurde ich von der Haarwäsche mit Seife „angefixt“

Aktuell waschen ganz viele Langhaars ihre Mähnen mit „Shampoobars“.

Aber auch neben der Haarpflege gibt es reichlich „Modeerscheinungen“.
Fängt an, bei Farben die besonders gefragt sind – ganz auffällig fand ich das mit Grün – geht über die ausschließliche Verwendung von Naturkosmetik, bis hin zu einer vollständig auf Nachhaltigkeit und Umweltschonung ausgelegten Lebensweise.

Letzteres ist wohl ein Vollzeitjob und eigentlich nicht wirklich realisierbar.

Gestern war ich jedenfalls bei einem Forumstreffen und wir haben uns da auch in einer kleinen Gruppe über diesen Trend unterhalten.
Ich finde das ganz grundsätzlich unterstützenswert und in kleinem Umfang mache ich das ja selbst, auch wenn da nicht immer die Umwelt/Nachhaltigkeit Anlass ist:

  • ich kaufe meine Brötchen beim Bäcker im Ort
  • Aufschnitt und einen großen Teil meines Fleischs hole ich beim Metzger
  • wenn möglich (und bezahlbar) kaufe ich Bio-Produkte und ich bevorzuge Produkte „aus der Region“
  • ich versuche weniger wegzuwerfen, also nur das zu kaufen, was ich auch esse
  • meine Haar- und Körperpflege besteht inzwischen vollständig aus Naturkosmetik
  • während ich mich einseife, stelle ich das Wasser der Dusche aus
  • unsere neue Waschmaschine dosiert das Waschmittel selbst und braucht richtig wenig Wasser, Strom, etc.
  • ich benutze Kalkstoptabs um die Lebensdauer der Waschmaschine zu verlängern udn Waschmittek zu sparen
  • der Trockner steht seit 1,5 Jahren fast ungenutzt hier rum
  • wir trinken Leitungswasser, also weder Transportwege von Wasserkästen, noch die ganzen Einwegflaschen
  • „unser“ Haus ist ziemlich umweltschonend im „Unterhalt“, Solarthermie, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, gute Dämmung, etc.

Gerade bei den ersten beiden Punkten wird recht deutlich, dass ich das nicht konsequent durchziehe:
Ich besitze kein Fahrrad und obwohl Bäcker und Metzger nur einen Kilometer entfernt sind, gehe ich nicht zu Fuß, sondern fahre mit dem Auto.

Genau das war aber auch gestern unser Konsens:
Man muss das nicht komplett konsequent durchziehen, es ist absolut in Ordnung, wenn amn das macht, was man selbst für sich akzeptabel findet.

Wirklich konsequent den Gedanken des Umweltschutztes umsetzen, also vollständiger Verzicht auf Plastik, Einmalartikel, lange Transportwege, etc., ist heutzutage eigentlich unmöglich.
Vielleicht, wenn man als Selbstversorger irgendwo am Waldrand, bestenfalls noch an einem kleinen Bach lebt. Und selbst das ist kritisch, dann kann man sich zwar seine Lebensmittel selbst anbauen, sein Brennholz im Wald selbst besorgen, aber die CO2-Bilanz vom Heizen mit Holz ist sicher auch nicht die Beste. Und eine Lösung „für alle“ ist das definitiv auch nicht.

Ich könnte sicher auch ohne viel Aufwand und Abkehr von der modernen Gesellschafz deutlich mehr machen:

  • ein Fahrrad kaufen und damit zum Bäcker fahren.
  • den Metzger bitten nicht alles nochmal in eine Plastiktüte zu stecken, sondern direkt in meine Stofftasche.
  • Taschentücher aus Recycling-Papier verwenden Nein! Ich benutze Taschentücher hauptsächlich, wenn ich erkältet bin, da ist die Haut so schon schnell genug gereizt und die Nase feuerrot!
  • mir einen Job suchen, für den ich nicht 60km pro Tag fahren muss, oder zu dem ich wenigstens mit öffentlichen Verkehrsmitteln komme Nein! Ich mag meinen Job! Genau den, den ich gerade mache, bei genau dem Arbeitgeber!
  • früher, aber dafür langsamer zur Arbeit fahren Nein! Ich fahre nicht gerne unter 110km/h auf der Autobahn, dann bin ich ja NOCH länger unterwegs und hänge immer zwischen zwei LKW!
  • beim nächsten Auto darauf achten, dass es weniger Kraftstoff braucht (sehr, sehr gerne, das hat dann nämlich automatisch mehr Hubraum und kommt – wenn ich denn mal „spritzig“ fahren oder einfach nur kurz überholen möchte – auch vom Fleck!)

Die Liste ist beliebig erweiterbar.
Manches werde ich sicher auch noch umsetzen. Aber ich werde z.B. weiterhin vieles ganz bequem im Internet bestellen. Und auf meine elektrische Zahbürste berzichte ich sicher auch nicht, genausowenig auf Schokolade von Lindt und Nutella. Original Nutella. Nicht Schokokreme von Alnatura und ähnlichen Anbietern.

Und Fleisch werde ich auch weiterhin essen!

Weil ich diesen Luxus mag und genieße. Weil eben auch Kleinvieh Mist macht.

Kopfbombe

Nur weil ich so schrecklich internetsüchtig bin, sitze ich überhaupt am Rechner. Außerdem muss ich zum Tippen ja nicht zwangsläufig auf den Monitor gucken. Ich starre bei meinem 4 Finger-Suchsystem ja ohnehin zumeist auf die Tasten.

Da wird man morgens eingentlich ganz sanft mit einem Lichtwecker behutsam aus dem Land der Träume gelockt und eines Tages läuft es so viel anders:

Langsam aber sicher wird der Wecker heller. Und zeitgleich zum Erwachen ist da dieser Schmerz. Rechts oben sitzt er. Und solange die Augen geschlossen bleiben, verharrt er dort auch. Aber wenn man sie öffnet und ein wenig Licht wahrnehmen lässt, breitet er sich im sofort aus. Explosionsartig zerreißt es fühlbar die gesamte rechte Gehirnhälfte.
Ein Blick in den Spiegel straft dieses Gefühl lügen. Der Kopf sieht normal aus. Zerzauste Haare. Ein wenig blass vielleicht. Wie immer. Aber keine Anzeichen von Zerstörung.
Es sind ja noch ein paar Minuten bis zum Klingeln. Also Geduld. Doch schon mit dem ersten Ton wird der Schmerz erneut zur Detonation gebracht.
Medikamente sollten jetzt eigentlich die Arbeitskraft sichern. Ein wenig legales Doping. Doch auch nach gut einer halben Stunde sind die Effekte von Licht und Ton umwerfend. Lähmend.

Erst einen Wirkstoff und viele Stunden später stellt sich so etwas wie Konstanz ein. Das Tastendrücken des Froschkönigs, seine Telefonate sowie das Tageslicht bringen den lokalen Schmerz rechts oben nicht mehr aus der Ruhe. Er bleibt einfach dort sitzen und springt nur noch beim grell weißen Anblick des Schnees oder dem Geschirrklappern in der Küche auf.

Nun sitzt er weiter dort an seinem Platz. Gut sichtbar, aber unauffällig. Und die Hoffnung ist da, dass er mich diese Nacht einfach verlässt.

PKV schützt vor bösen Keimen

Wie bereits angekündigt mein Beitrag zur privaten Krankenversicherung.

Vor einigen Monaten lernte ich im Rahmen meiner Stellensuche die ein oder andere Klinik kennen. Darunter auch eine, die Organtransplantationen durchführt und mir eine Stelle auf einer solchen Station angeboten hat:

An sich machte das Haus einen sehr, sehr guten Eindruck auf mich. Professionell wirkte neben dem gesamten Auswahlverfahren auch die Möglichkeit, mir meine potentiell zukünftige Station anzusehen und die Leitung kennenzulernen. Auf dem Flur begegneten mir nicht – wie ich es aus meiner Ausbildung kannte – diverese Wagen mit Verbandmaterial, Patientenakten und Pflegeutensilien. Es war alles aufgräumt. Mit einem Bett wäre man problemlos durchgekommen. Gewöhnt war ich bis dahin auch an das ständige Geräusch der Patientenklingel. Dort war alles ruhig. Die Patienten waren wohl zufrieden, wunschlos glücklich.
Das hat aber bisher noch nicht sehr viel mit irgendeiner Krankenversicherung zu tun. Die Beschreibung der Räumlichkeiten hingegen sehr wohl. Es gab nicht etwa einen eigenen Aufenthaltsraum für die Privatpatienten mit HD-TV und Bücherregal. Auch keine Massageliegen. Einzelzimmer gab es sicherlich, wurden jedoch nicht speziell aufgezählt. Die Stationsleitung erläuterte mir allerdings dass der Flur in 2 Bereiche aufgeteilt sei. A und B.
Im Bereich A gab es 2 Zimmer mit sogenannten „Schleusen“. Diese waren extra für die besonders infentionsgefährdeten Transplantationspatienten vorgesehen. Außerdem wurden privat Versicherte in diesem Bereich untergebracht.
Bereich B war eher die „Schmuddelecke“. Dort konnte man auf Patienten mit antibiotikaresitenten Infektionen treffen. Und auf die gesetzlich Versicherten.

Ich war zu schockiert in Anbetracht dieses Beweises dafür, dass es eben doch Patienten erster und zweiter Klasse gibt, ansonsten hätte ich gefragt, wo denn Privatpatienten mit MRSA liegen. Und ob transplantierte Kassenpatienten denn nur in den Bereich A dürfen, wenn sie mindestens ein Organ haben, das irgendwann einmal privat versichert war.

Privatpatienten sind also potentiell weniger infektiös oder leichter zu therapieren, als diejenigen aus der GKV. In diesem Haus auch kein Wunder…